Aktuelles

  • Jahresausflug ins Bergische Land

    Datteln. Ins schöne Bergische Land geht der diesjährige Jahresausflug des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln. Los geht es mit dem Reisebus am Dienstag, 10. Juli 2012 um 10 Uhr am Neumarkt in Datteln und um 10.15 Uhr an der Schlosskirche in Horneburg.

    Im Bus gibt es noch freie Plätze. Die Vorsitzende, Gertrud Ritter, bittet um umgehende verbindliche Anmeldung unter Telefon 02363 62019. Erstes Fahrtziel ist die evangelische Stadtkirche in Lüttringhausen, das heute ein Stadtteil von Remscheid ist. Auf den Spuren der Brüder Johann (1701-1783) und Heinrich Streffing, der „Orgelmacher zu Datteln“, bei denen die Lüttringhausener Gemeinde 1736 anlässlich des Wiederaufbaus der Kirche nach dem großen Stadtbrand die neue Orgel bestellt und 1738 erhalten hatte. Heute ist die Streffing-Orgel aus Datteln in ihrer barocken äußeren Erscheinung wieder hergestellt und beinhaltet seit 1971 eine Orgel der Hamburger Firma Beckerath. Kirchenmusiker i. R. Jürgen Harder wird die Ausflügler informieren und mit einem kleinen Konzert erfreuen. Weitere Höhepunkte des Ausflugstages sind die Besichtigung der Müngstener Brücke, von Schloss Burg und eine umfangreiche traditionelle „Bergische Kaffeetafel“. Darüber hinaus besteht Gelegenheit zur Einnahme eines Mittagessens. Im Fahrpreis von 30 Euro pro Person sind die Kosten für Fahrt, Eintrittsgelder, die Führung, das kleine Konzert und Bergische Kaffeetafel enthalten. _place_holder; „Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen.“ Freut sich der Heimatverein auf viele Mitfahrer.

  • Jahreshauptversammlung 2012

    Hermann-Grochtmann-Museum. (jr) Ein spannendes Programm 2012 und einstimmig entlasteter Vorstand:

    Der Proband wird 90 und es geht ihm gut. Etwas „junges Blut“ täte dem „Plattdeutschen Sprach- und Heimatverein Datteln von 1922“ gut, aber sonst herrscht reges Vereinsleben unterm Dach des Museums. Nicht nur bei der Jahreshauptversammlung. Gertrud Ritter – seit 31 Jahren an der Vereinsspitze r resümierte ein erfolgreiches Jahr 2011. Themen reichten von Ökumene- Gottesdiensten, Filmvorführungen, der Aktion Stolpersteine, Neujahrs -und Nikolausfeier bis zur dreitägigen Tour ins Saarland. Im Programm 2012 führt der Vize-Vorsitzende Theo Beckmann am 31. Mai eine gesellige 20-km Fahrradtour rund um Datteln. Start ist um 14 Uhr am Neumarkt. Der Jahresausflug am 10. Juli ab 10 Uhr folgt den Spuren der Dattelner Barock-Orgelbauer Joannes und Heinrich Streffing ins Bergische Land. Mit Abstechern zur Müngstener Brücke und Schloss Burg. Keinen Erfolg brachte der Versuch, die Bergmannssiedlung „Becklemer Weg“ aus dem Jahre 1925 unter Denkmalschutz zu stellen. „Denkmal“, so Dr. Carlheinz Münnnighoff, sei zwar das alte „Dr.-Wirxel-Haus“ an der Marktstraße, aber der Verfallszustand lasse wenig Hoffnung auf Rettung. Ursula Ernesti und Heinz Kortmann sind Kassenprüfer.

    Jahreshauptversammlung 2012

  • Jahresprogramm 2012

    Liebe Heimatfreunde,

    ein neues abwechslungsreiches Programm haben wir bis ins Jahr 2013 erstellt, und bitten Sie, diese Termine vorzumerken und sehr rege an allen Veranstaltungen teilzunehmen.

    • Mittwoch, 21. März 2012, 16:00 Uhr, Bücherwurm Tänzer, Castroper Str. 33, Eintritt frei
      In Zusammenarbeit mit dem Filmclub wird der Film „Unter Bauern“ gezeigt.
      Einen Ausschnitt haben wir am 09. November 2011 gesehen.

    • Gründonnerstag, 05. April 2012, 15:00 Uhr, Friedenskirche am Schiffshebewerk
      Ökumenischer Gottesdienst zur Karwoche in plattdeutscher Sprache, in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Waltrop.
      Der Gottesdienst wird zelebriert von Pfarrer Hans Overkämping und Schifferpastor Horst Borrieß.

    • Mittwoch, 23. Mai 2012, 15:00 Uhr, Hermann-Grochtmann-Museum
      Jahreshauptversammlung

    • Donnerstag, 31. Mai 2012, 14:00 Uhr, Treffpunkt Neumarkt Datteln
      Fahrradtour rund um Datteln unter der Führung von Theo Beckmann.
      Ca. 15 bis 20 km mit Einkehrpause.

    • Mittwoch, 20. Juni 2012, 15:00 Uhr, Treffpunkt: Parkplatz am Manufaktum, Zeche Waltrop
      Der Künstler Paul Reding führt uns zum Kreuzweg auf der Halde der Zeche Waltrop und erklärt uns die einzelnen Stationen aus künstlerischer Sicht.
      Im Anschluss trinken wir Kaffee im Cafe Manufaktum.

    • Dienstag, 10. Juli 2012, 10:00 Uhr, Fahrt nach Solingen / Remscheid
      Abfahrt: 10:00 Uhr Neumarkt, 10:15 Uhr Horneburg
      11:30 Uhr Besichtigung der Kirche in Lüttringhausen.
      Die Orgel der Kirche wurde 1738 von den Dattelnern Heinrich und Johann Streffing gebaut.
      Führung durch Herrn Harder.
      Anschließend besichtigen wir die Müngstener Brücke, Schloss Burg und beenden mit der Bergischen Kaffeetafel.
      Gelegenheit zum Mittagessen ist gegeben.
      Rückkehr: 19:00 Uhr in Datteln
      Kosten für Fahrt, Eintritt, Führung und Kaffeetafel: 30,00 Euro

    • Mittwoch, 15. August 2012, 15:00 Uhr, Besichtigung des E.ON Geländes
      Information und Rundfahrt mit einem Omnibus. Treffpunkt: Schachtstraße.
      Es entstehen keine Kosten.

    • Sonntag, 09. September 2012, 15:00 Uhr, Tag des offenen Denkmals
      Wir besichtigen den Bergmanns-Stollen in Datteln, Heibeckstraße.
      Treffpunkt am Ärztehaus.

    • Mittwoch, 03. Oktober 2012, 15:00 Uhr, Hermann-Grochtmann-Museum
      90 Jahre Plattdeutscher Sprach- und Heimatverein Datteln 1922 e.V.
      Eine kleine Feier mit Rückblick und Erinnerungen.

    • Mittwoch, 31. Oktober 2012, 15:00 Uhr, Hermann-Grochtmann-Museum
      Wir zeigen den vom L WL herausgegeben Kulturfilm „Das Vest Recklinghausen 1952“
      Ein Kulturfilm von Karl-Heinz Kramer aus dem Jahr 1952.

    • Mittwoch, 09. November 2012, 15:00 Uhr, Hermann-Grochtmann-Museum
      Gedenken an die Reichspogromnacht.
      Zu der Ausstellung „Unvergessen“ sehen wir den Film „Beerdigung auf Jüdisch“.

    • Mittwoch, 12. Dezember 2012, 15:00 Uhr, Hermann-Grochtmann-Museum
      Weihnachtsfeier

    • Mittwoch, 09. Januar 2013, 15:00 Uhr, Hermann-Grochtmann-Museum
      Neujahrsempfang mit Rückblick und Vorschau auf das Vereinsjahr 2013.
      Apotheker Carlheinz Münnighoff stellt uns den neuen Kalender der Alten Apotheke vor. (Bilder aus Datteln).
      Ilse Weiring erfreut uns wieder mit Neujahrshörnchen.

    Zu allen Veranstaltungen sind auch Nichtmitglieder als Gäste herzlich willkommen.

    Wir freuen uns auf Ihren Besuch und verbleiben mit einem herzlichen „gued goahn“

    Gertrud Ritter
    Vorsitzende

    Maria Huxel
    stellv. Vorsitzende

  • Heimatverein beim deutschen Fußballmeister Borussia Dortmund

    BVB

    Beim Plattdeutschen Sprach- und Heimatverein Datteln steht es jetzt 1:1. Nach der Besichtigung der Arena auf Schalke im vergangenen Jahr statteten die Dattelner Heimatfreunde jetzt dem Signal Iduna Park der schwarz-gelben Borussia in Dortmund einen spannenden Besuch ab.

    Die Beucher erfuhren jede Menge Wissenswertes von Stadionführer Rolf Hallemeier, der sich als wandelndes Lexikon in Sachen Dortmund im Allgemeinen und Geschichte des Fußballs von seinen Anfängen als „Schlacht“ zwischen Dörfern, bei der hunderte von Menschen versuchten, das Spielgerät ohne Rücksicht auf Verluste, auf dem Marktplatz des Nachbardorfes unterzubringen, und dem BVB 09 im Besonderen erwies.

    Von den „ersten drei Regeln“ – einsehbarer Platz, zeitliche Begrenzung des Spiels und elf Mann pro Mannschaft – bis zum Milliarden schweren Wirtschaftsfaktor Profi-Fußball wusste er zu erzählen und von den Superlativen der Südtribüne. Gigantisch beispielsweise die Zahlen in Zusammenhang mit dem Stromverbrauch. Äußerst spartanisch eingerichtet die Kabinen der Mannschaften. Noch spartanischer allerdings der Stadion eigene Knast in den Katakomben der Tribüne. Bis zu 200 Randalierer können dort „isoliert“ werden, wenn sie sich draußen im Stadion nicht benehmen können. In Dortmund ist man stolz darauf, durch diverse Fan-Projekte auch in Zusammenarbeit mit Fan-Clubs des jeweiligen Gegners eventuelle Randalierer immer besser in den Griff zu bekommen. Rolf Hallemeier: „Wir hatten schon Spiele, wo hier keiner mehr weggesperrt werden musste. Wen es erwischt, der bleibt dort bis zwei Stunden nach dem Spiel in Verwahrung.“

    Leuchtende Augen dann bei allen BVB-Fans im Borusseum beim Blick auf Meisterschale und Champions-League-Pokal.

    So ein bisschen 1:1 mit blau-weißer Tendenz steht es übrigens auch bei Gertrud Ritter. Die Chefin des Heimatvereins hatte sich nach dem Besuch auf Schalke als Neu-Fan der Knappen geoutet. Und jetzt nach dem Besuch beim BVB? „Dortmund war auch schön.“

    Text und Fotos Jürgen Rottmann

    BVB

    BVB

    BVB

    BVB

    BVB

  • Mosel, Saar, Ruwer

    Plattdeutscher Sprach- und Heimatverein Datteln besucht den Südwesten Deutschlands.

    Dr. Markus Warncke, Direktor des Bereichs Finanzen bei Villeroy & Boch, hatte die Mitglieder des Dattelner Heimatvereins eingeladen, seiner neuen Wahlheimat Mettlach einen Besuch abzustatten. Der gebürtige Dattelner, der seine Kindheit und Jugend an der Böckenheckstraße verlebte, empfing die Gäste aus der alten Heimat im Erlebniszentrum des weltbekannten Unternehmens bei Kartoffelsuppe und Waffeln.

    Zuvor hatten die Besucher die Möglichkeit genutzt, sich im Mettlacher Zweigwerk umfassend über die Geheimnisse die Sanitärproduktion zu informieren – über das Mischen der Rohstoffe, über das Formen der Badezimmerkeramik, über den Trocknungsprozess, über die Glasur und über den Brennvorgang. Alle zeigten sich überrascht über den großen Schwund eines Produkts während des Fertigungsprozesses: aus der Brennkammer kommen die einzelnen Teile nämlich 12 % kleiner heraus als sie anfangs geformt werden.

    Natürlich durfte anschlie0end ein Besuch im Verkaufsraum der Firma nicht fehlen, die sich nicht nur mit ihrer Sanitär- und Fliesenproduktion einen klangvollen Namen gemacht hat, sondern auch für ihr wertvolles Porzellan gerühmt wird.

    Im Beiprogramm der viertägigen Fahrt stand eine Schifffahrt auf der Saarschleife, ein Abstecher in das wunderschöne Saarburg mit seinem 18 Meter tiefem Wasserfall mitten im Ortskern und der Besuch der alten Römerstadt Trier. Eine zweistündige Stadtrundfahrt führte die Reisegruppe nicht nur zur Porta Nigra, ins Amphitheater und in die Konstantinsbasilika, sondern auch in die Weinberge vor den Toren der Stadt.

    Nachdem auf der Rückfahrt noch das kleine Städtchen Bad Münstereifel angesteuert worden war, sagte Gertrud Ritter, die Vorsitzende des Vereins, zum Abschluss: „Wir haben auf dieser Fahrt so viele schöne Dinge gesehen, für die vor allem älteren Teilnehmer sei es aber nie zu anstrengend geworden, weil sich alle Programmpunkte in Ruhe und ohne zeitliche Hektik aneinander reihten.“

  • Heimatverein besucht Lippe-Ausstellung auf der „Ostara“

    Ausflug Ostara

    „7000 Jahre Freunde und Feinde“. So ungefähr 220 Kilometer lang ist die Lippe, und damit der längste Fluss in NRW. „So ungefähr“, weil das so ganz genau nicht feststellbar ist. Auch von Rosemarie Schloßer nicht, der Chefin des Hermann Grochtmann-Museums in Datteln. Dort ist der kleinere, aber versicherungstechnisch wertvollere, Teil der Wanderausstellung „Mensch und Fluss, die Lippe, 7000 Jahre Freunde und Feinde“ derzeit untergebracht.

    Der andere Teil der, von Kurator Dr. Georg Eggenstein für den LWL zusammengestellten Schau, ist im Bauch des historischen Schleppkahns „Ostara“ im Schleusenpark Henrichenburg zu sehen. Dass „Ostara“ die römische Göttin der Morgensonne war, das verschloss sich den Mitgliedern des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln, die nach früherer Besichtigung der Exponate im HGM, jetzt das Bild komplettieren wollten. Als sie mit der Vorsitzenden, Gertrud Ritter, an der Spitze am Tag vor Fronleichnam das Ausstellungsschiff besuchten, schüttete es von oben wie aus Kübeln. Was Rosemarie Schlosser zu der ermutigenden Aussage verleitete, Heimatkunde sei eben keine Hallensportart. Der heimische Fluss, der gleich hinter Datteln vorbei fließt, die nördliche Grenze des „Reviers“ bildet, und alles, was „achter de Lipp‘“ liegt, ins Münsterland verbannt, erwies sich auch im ehemaligen Laderaum der „Ostara“ als spannendes Thema. Scheint es auf den ersten Blick heute so, als sei die Lippe nur noch ein friedlicher Fluss, der der idyllischen Lippeaue den Namen und inzwischen – nach etlichen Jahrzehnten des üblen Missbrauchs durch häufig ungeklärte Abwassereinleitungen – dem einen oder anderen Edelfisch wieder eine Heimat gibt, so ist ihre Bedeutung nach wie vor enorm. Zum Beispiel bei der Regulierung der Wasserstände in den vier künstlichen Wasserstraßen, die Datteln zum größten Kanalknotenpunkt der Welt gemacht haben. Die Lippe hatte für die Menschen zu allen Zeiten wichtige Funktionen. Sie war in 7000 Jahren Fischerei-Revier, Verkehrsweg, Grenze, Kultplatz, militärische Befestigung sowohl bei den Römern in vorchristlicher Zeit als auch zur Franzosenbesatzung in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Mühlen standen an ihren Ufern wie etwa die Papiermühle nahe Haus Vogelsang am ehemaligen Lippewehr an den Stromschnellen in Ahsen. Als Energiequelle wurde sie genutzt. Städte wie Hamm, Kamen, Werne, Lünen, Haltern und Dorsten gingen aus Lippe-Siedlungen hervor. Auch Datteln hat mit dem ehemaligen Fischer- und Schifferdorf Ahsen einen direkten Lippezugang.

    Text und Fotos: HJR

    Ausflug

    Ausfluf Ostara

  • Jahresbericht voller Höhepunkte

    Versammlung Heimatverein

    Bleibt noch im Amt: Die Führungsriege des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln (v. li.) Heinz Kortmann, Ursula Ernesti, Maria Huxel, Werner Oberhag, Gertrud Ritter, Bruno Funke, Angela Händler, Theo Beckmann, Eberhard Holz. Der hl. Johannes der Täufer (vorn re.) gehört nicht zum Vorstand, sondern zur Lippe-Ausstellung „Mensch und Fluss – 7000 Jahre Freunde und Feinde“. Foto: Rottmann

    Wahlen gab es keine in der Jahreshauptversammlung des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln. Dennoch war durchgesickert, dass „das Gesicht des Vereins“, Gertrud Ritter, in Erwägung gezogen habe, ihr Amt zur Verfügung zu stellen. Nach Jahrzehnten, in denen sie den Verein geprägt hat. Nun, die private Familienforschung muss noch warten.

    Gertrud Ritter macht beim Heimatverein weiter. Zumindest so lange der designierte Nachfolger Theo Beckmann noch voll berufstätig ist. Gertrud Ritter: „ Ich habe zuverlässige Leute im Vorstand um mich rum, die mich bekniet haben, weiter zu machen und die mir viel Arbeit abnehmen.“ Da war es für die Kassenprüfer Ursula Ernesti und Heinz Horstmann Formsache, die Kassenführung durch Maria Huxel und Gertrud Ritter mit einem Häkchen zu versehen und die einstimmige Entlastung zu erreichen.

    Der Jahresbericht 2010 erinnerte an Höhepunkte wie die Landesgartenschau in Hemer und den Besuch in der Arena „Auf Schalke“. Gertrud Ritter ist im Übrigen seitdem bekennender S 04-Fan. Eie neue Hinweistafel am historischen Wanderweg am Schiffshebewerk, bunte informative Veranstaltungen im Zeichen der „Schachtzeichen“ sind bestens angekommen. Dr. Uli Grochtmann referierte im Museum, das den Namen seines Vaters trägt. Anlass war der 65. Jahrestag des Bombenangriffs auf Datteln am 9. März 1945. Dr. Carheinz Münnighoff überzeugte als Kalendermacher, Kräutertee-Experte und Safari- Erzähler. Ein Spaziergang am 9. November auf den Spuren jüdischen Lebens in Datteln brachte die Idee, auch in Datteln „Stolpersteine“ zurn Gedenken an jüdische Mitbürger zu verlegen. Beliebt die ökumenischen Gottesdienste in Platt und Hochdeutsch. Schöne Erfolge auch das offene Singen in der Stadthalle mit Christoph Vatheuer und die Weihnachtsfeier mit Paul Reding aus Waltrop und dem neuen St. Amandus-Chef, Pfarrer Martin Limberg.

    Höhepunkt des Jahresprogramms 2011: „Drei Tage in Mettlach an der Saarschleife und in Trier“ mit Schifffahrt, Besichtigungen bei Villeroy & Boch mit dem gebürtigen Dattelner Dr. Markus Warnke aus der Geschäftsleitung des Porzellanherstellers, und in Trier vom 25. bis 28. Juli. „Plattdütsk wird es in St. Dominikus zum Erntedank. Mit dem Rad geht es zum Kanal und zur Ausstellung „Mensch und Fluss – 7000 Jahre Freunde und Feinde“ auf die „Ostara“ ins Industriemuseum Schiffshebewerk. „Den kleineren und feineren Teil der Schau über die Lippe, den längsten Fluss in NRW“, präsentierte Museums-Chefin Rosemarie Schloßer den Versammlungsteilnehmern im Hermann Grochtmann-Museum. Zur Stadion-Besichtigung geht es in den Signal Iduna Park nach Dortmund. U. a. ein Balladenabend, die Gedenkfeier zur Pogromnacht und ein Besuch beim ATAD zur Ruhrpott-Komödie „Freunde der italienischen Oper“ von Siggi Dohmke in der Stadthalle Datteln runden das Programm ab. Ein Versuch, den Rest der Bergmannssiedlung Becklemer Weg unter Denkmalschutz zu stellen, sei leider gescheitert, bedauerte Gertud Ritter im Schlusswort.

  • Ökumenischer Gottesdienst zur Karwoche

    Gründonnerstag

    Volles Haus in der Friedenskirche

    Über ein volles Haus freuen durften sich der Plattdeutsche Sprach- und Heimatverein Datteln und der Heimatverein Waltrop beim sowohl ökumenischen als auch plattdeutschen Gottesdienst am Nachmittag des Gründonnerstag in der Friedenskirche am Schiffshebewerk.

    Die gemeinsame Aktion ist auf dem besten Wege, eine schöne Tradition zu werden. Gertrud Ritter und Maria Huxel aus Datteln, so wie Elisabeth Heckmann aus Waltrop starteten mit Versen, die die Karwoche zum Thema hatten. Pfarrer Hans Overkämping und sein evangelischer Amtsbruder, Schifferpastor und Friedenskirchen-Hausherr Horst Borrieß trugen diesmal schon rein äußerlich die Ökumene in die Gemeinde. Beide hatten das weiße Gewand und die Regenbogen- Stola gewählt. Die beiden beliebten Geistlichen erschöpften sich natürlich nicht in solcherlei Äußerlichkeiten.

    Ausgehend von der Tageslesung, die Horst Borrieß interpretierte, stellte Hans Overkämping in seiner mit Beifall aufgenommenen _place_holder; Predigt unter dem Motto „Schnee van gissen?“ Fragen und gab Antworten, die Verhältnisse im nahen Osten betreffend. Was Ägypten zur Zeit Jesu darstellte, ist dem Libyen von heute gar nicht einmal so fern… Auch nicht, wenn man so ein Thema – heiß wie der Wüstensand in dem es spielt - „opp Platt“ behandelt. Die Brisanz bleibt…

    Gertrud Ritter, Elisabeth Heckmann, Eberhard Holz, Josef Weiring und Jürgen Rottmann trugen plattdeutsche Fürbitten zum Altar. Magdalene Dördelmann hatte an der Orgel den musikalischen Part übernommen. _place_holder; Das Fazit von Hans Overkämping und Horst Borrieß: „Solang wie noch op usse Föit hier hen kuommen könnt, sallt wi dat so widder maken.“ Vor allem etliche Waltroper Heimatfreunde hatten das schon beherzigt und waren per pedes durch Oberwiese zur kleinen, aber feinen Schifferkirche an der Grenze der beiden Nachbarstädte gekommen. _place_holder;

    Kirche Gründonnerstag

    Horst Borrieß (re.) und Hans Overkämping im Ökumene-Partnerlook

    Text und Fotos: Rottmann

  • Pfarrer-Ecke-Gedenkfeier

    gedenkfeier pfarrer ecke

    90 Jahre waren fast wie weggeblasen. In der Feierstunde des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins war noch einmal die Predigt des Pfarrers lic. Karl Ecke zu hören, die der Seelsorger zur Weihe der Kirche am Schiffshebewerk gehalten hat. In der voll besetzten Kirche waren auch Zeitzeugen, die von Pfarrer Ecke getauft oder konfirmiert worden sind.

    „Manchmal“, so hatte er gesagt, „war mir so, als könne ich in diesen kleinen Kirchen als Prediger mehr aus mir herausgehen, als käme ich den Zuhörern näher.“ Das war am vierten Advent 1949, nach Zerstörung und Wiederaufbau. 21 Monate vor dem 50. Geburtstag des „Tempels“, der heute nach 110 Jahren, mit Schifferpastor Horst Borrieß als Schifferkirche, gediegener Begegnungsraum und Mittelpunkt der Ökumene eine beliebte Adresse im Dattelner Süden ist. „Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt“ hatte Ecke damals den ersten Korintherbrief und das Buch des Propheten Haggai zitiert.

    In der voll besetzten Kirche waren auch Zeitzeugen, die von Pfarrer Ecke getauft oder konfirmiert worden sind. Und „Nachbarjunge“ von der Pevelingstraße, Josef Weiring. Weiring ist Jahrgang 1928, ist zwar katholisch, „aber das machte nichts, wir waren ungefähr 20 Kinder in der Nachbarschaft. Pastor Eckes drei Söhne waren auch dabei und haben mitgespielt. Die Nachbarskinder haben auf dem Schulweg auch die zerstörten Geschäfte der Dattelner Juden und die kleine brennende Synagoge an der Marktstraße mit ansehen müssen. Nach der Pogrom-Nacht 1939. Der „Jupp“ war elf. Weiring wusste auch zu erzählen vom Polizeihauptkommissar Paepke, der von Pfarrer Eckes bevorstehender Verhaftung wusste, und seinen Nachbarn rechtzeitig warnte.

    Emmi Böcking war Karl Eckes erster Täufling in Datteln. Sie ließ Grüße schicken. Irmgard Brand erinnerte sich an ihre Konfirmation 1936. Auch die Vorsitzende des Heimatvereins, Gertrud Ritter, hat persönliche Erinnerungen an ihn aus Kindheit und Jugend.

    Horst Borrieß und Karl Buskies würdigten Karl Ecke als total musischen Menschen, der das absolute Gehör und die Gabe zum Dichten und Komponieren gehabt habe. Kirchenlieder stammen aus seiner Feder. 38 sind in der Sammlung „Deutsche Harfe“ 1947 gedruckt erschienen. Besonders gern habe er stets sein Lied „Jesu, geh voran“ gesungen. Als leidenschaftlicher Waldhornbläser gründete Karl Ecke den ersten Dattelner Posauenchor. Das Mitglied der bekennenden Kirche ist auch Gründer der Volksmission. Tenor Heinz Gregel aus Oer-Erkenschwick erfreute mit Ecke- Liedern. Vize-Bürgermeisterin Brunhilde Magerstedt erwies dem Menschen Karl Ecke ihre Referenz und Theo Beckman las Zeitungsartikel über die Beisetzung des Pfarrers, der von 1921 bis 1952 in Datteln wirkte und Spuren hinterließ. Bis heute.

    Bildtext:
    Bewegende Feierstunde zur Erinnerung an die Einführung von Pfarrer lic. Karl Ecke vor 90 Jahren in der voll besetzten Friedenskirche (v. li.) Josef Weiring, Theo Beckmann, Gertrud Ritter, Brunhilde Magerstedt (mit Konterfei von Pfarrer Ecke), Horst Borrieß, Heinz Gregel, Norbert Frey (Heimatverein Waltrop) und Karl Buskies. Foto: Rottmann.

  • Stimmungsvolle Weihnachtsfeier

    Weihnachtsfeier

    Gertrud Ritter, Vorsitzende des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln, überreicht einen Komplettsatz „Dattelner Hefte“ an Pfarrer Martin Limberg (Bild links). Paul Reding aus Waltrop liest beim Dattelner Heimatverein seine neue Weihnachtsgeschichte „Eben war noch Volkszählung in der Stadt B.“ (Bild rechts). Fotos: Rottmann

    Nein, zu den „böhmischen Dörfern“ zählte Datteln nicht für den geistlichen Lenker der Großgemeinde St. Amandus, Pfarrer Martin Limberg. Ein Vierteljahr ist er jetzt Dattelner. Da ist er gern der Einladung des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln gefolgt. Die Vorsitzende Gertrud Richter hatte während der stimmungsvollen Weihnachtsfeier für ihn Überraschendes wie „Härguott, graut is diene Macht“ parat.

    Der Kirchen-Hit „Großer Gott wir loben dich“ „op Platt“ – das war selbst für den Münsterländer Martin Limberg neu. Gertrud Ritter schenkte Limberg den kompletten Zehner-Satz „Dattelner Hefte“ und andere Bücher mit Geschichte(n) aus und über Datteln. Dazu „ein gutes Tröpfchen Roten“, um Datteln gemütlich zu verdauen. Am Rande der Feier im Grochtmann-Museum hatten wir Gelegenheit zu einem „100-Tage-Gespräch“ mit Pfarrer Limberg. Datteln kenne er lange, weil eine Tante und andere Verwandte hier zuhause seien. Natürlich auch durch Bischof Dr. Reinhard Lettmann und den Kanonikus Kroppmann, einen Dattelner, der in seiner Heimatstadt Borken wirke: „Zudem sind meine Nichten im St. Vincenz in Datteln geboren“, fügt der 41-jährige hinzu. Stadt und Gemeinde sieht er positiv: „Datteln hat viele Möglichkeiten, die es zu erhalten gilt. Das ist eine lebendige Stadt, in der dir ständig freundliche, offene Menschen begegnen.“ Das gelte auch für den kirchlichen Bereich, wo er sehr viel positives Engagement vorgefunden habe: „Wichtig war für mich, dass ich die drei Vorgängergemeinden schon vor der großen Fusion als eine wahrgenommen habe. Mit vielen Einzelaktivitäten und einer Riesenlebendigkeit in der Großgemeinde.

    Hoffnungsfroh stimmt es den neuen Pfarrer, dass es in den drei Monaten seines hier Seins bereits zwölf Anträge auf Eintritt oder Wiedereintritt in die Kirche gebe: „ Darüber hinaus haben wir recht viele Kindstaufen und 450 Kinder in sechs Kindergärten.“ Traurig ist Martin Limberg über nur wenige ganze Familien in den Gottesdiensten: „Das werden wir attraktiver gestalten. Etwa mit Kind gerechten Elementen in der Elfuhrmesse am Sonntag.“ Im Turm von St. Amandus hat er ein Bild der Madonna entdeckt, die mit ihrem Mantel Amandus- Kirche und Industrie schützt. Ähnliches spürt er für sich selbst: „ Ich fühle mich von der Gemeinde getragen.“

    Paul Reding aus Waltrop, las seine Weihnachtsgeschichte „Eben war noch Volkszählung in der Stadt B.“ und freute sich über sein Gespräch mit „meinem neuen Freund Martin“. Die Zuhörer freuten sich bei Christstollen und Kaffee über „Apfent, Apfent, der Bärwurz brennt…“, eine kernig lustige Krippeng’schicht aus Franken, Josef Weiring mit schönem Tenor-Solo, Heinz Dreck am Akkordeon, so wie Eberhard Holz und Gertrud Ritter mit besinnlichen Geschichten und Gedichten auf hochdeutsch und Platt.

    Quelle: Medienhaus Bauer/Dattelner Morgenpost