Schwarzer Tee und grüner Tee, Pfefferminztee und Kamillentee: Wer
kennt sie nicht und hätte nicht schon mal eine oder mehrere Sorten dieser
Aufgüsse aus Blüten, Blättern oder anderen Pflanzenteilen zu sich genommen?
Des Geschmackes wegen und (oder) als Gesundheitselixier. Der Apotheker Dr.
Carlheinz Münnighoff kennt als versierter Heilpflanzen- und Kräuterexperte
noch viele andere Teemischungen mehr. In einem kleinen Tee-Seminar hat er
jetzt im Hermann Grochtmann-Museum die Mitglieder des Plattdeutschen Sprach-
und Heimatvereins Datteln an seinem Wissen teilhaben lassen.
Und Tee gekocht zum Probieren. Mate-Tee und einen Kräutertee: „Damit die Leute
direkt den Unterschied schmecken können zwischen dem koffeinhaltigen
Genussmittel Mate aus Südamerika, das man anstelle von schwarzem Tee oder
Kaffee zu sich nimmt, und einem Gesundheitstee, bei dem das Hauptaugenmerk
nicht auf Geschmack, sondern auf Wirkung gerichtet ist.“ Wobei, so Dr.
Münnighoff, es durchaus keine Sünde sei, wenn man ein bitter schmeckendes
Gesundheitsgebräu durch wohl dosiertes Hinzufügen von etwa Honig, Hibiskus
oder Süßholz geschmacklich erträglicher gestalte: „Besonders, wenn so eine
Teemischung im Rahmen einer Therapie über längere Zeit getrunken werden muss.“
Münnighoff warnt davor, bei schweren Erkrankungen ausschließlich auf Tee-
Therapie zu setzen: „Das kann nur begleitend geschehen und eine profunde
ärztliche Behandlung niemals ersetzen.“ Auch Teepflanzen und -kräuter selber
zu suchen, sei ähnlich einzustufen wie das Sammeln von Pilzen: „Das darf nur
der tun, der diese Pflanzen ganz sicher kennt, sonst geht das nicht gut.
Alle wichtigen Heilpflanzen werden heutzutage professionell angebaut und die
Teemischungen gibt es in der Apotheke.“ Wie zum Beispiel
aktuell einen Grippetee, in dem Zutaten wie Holunderblüten, Lindenblüten,
Weidenrinde, Süßholz und Pfefferminze das Fieber senken und dem Immunsystem
auf die Sprünge helfen. Gar acht Ingredienzien sorgen im
Schlaf- und Nerventee für entspannte Ruhe: Baldrian, Johanniskraut, Hopfen,
Melisse, Lavendel, Weißdorn, Hibiskus und Rosmarin. Milchbildung bei jungen
Müttern soll ein Teegemisch aus Anis, Kümmel, Fenchel und Brennnessel
bewirken. Für kranke Blasen und Nieren sind ebenso Kräutlein gewachsen wie bei
Bronchitis und zur Entwässerung. „Und das“, so Dr. Münnighoff, „zwar
zerkleinert in der Tüte für die Tasse, aber nicht als Pulver im Aufgussbeutel.
So kann jeder seine Dosierung selber wählen. Das ist wichtig.“
Text/Bild: Rottmann