Bleibt noch im Amt: Die Führungsriege des Plattdeutschen Sprach- und
Heimatvereins Datteln (v. li.) Heinz Kortmann, Ursula Ernesti, Maria Huxel,
Werner Oberhag, Gertrud Ritter, Bruno Funke, Angela Händler, Theo Beckmann,
Eberhard Holz. Der hl. Johannes der Täufer (vorn re.) gehört nicht zum
Vorstand, sondern zur Lippe-Ausstellung „Mensch und Fluss – 7000 Jahre Freunde
und Feinde“. Foto: Rottmann
Wahlen gab es keine in der Jahreshauptversammlung des Plattdeutschen Sprach-
und Heimatvereins Datteln. Dennoch war durchgesickert, dass
„das Gesicht des Vereins“, Gertrud Ritter, in Erwägung gezogen habe, ihr Amt
zur Verfügung zu stellen. Nach Jahrzehnten, in denen sie den Verein geprägt
hat. Nun, die private Familienforschung muss noch warten.
Gertrud Ritter macht beim Heimatverein weiter. Zumindest so lange der
designierte Nachfolger Theo Beckmann noch voll berufstätig ist. Gertrud
Ritter: „ Ich habe zuverlässige Leute im Vorstand um mich rum, die mich
bekniet haben, weiter zu machen und die mir viel Arbeit
abnehmen.“ Da war es für die Kassenprüfer Ursula Ernesti und
Heinz Horstmann Formsache, die Kassenführung durch Maria Huxel
und Gertrud Ritter mit einem Häkchen zu versehen und die einstimmige
Entlastung zu erreichen.
Der Jahresbericht 2010 erinnerte an Höhepunkte wie die Landesgartenschau in
Hemer und den Besuch in der Arena „Auf Schalke“. Gertrud Ritter ist im Übrigen
seitdem bekennender S 04-Fan. Eie neue Hinweistafel am historischen Wanderweg
am Schiffshebewerk, bunte informative Veranstaltungen im Zeichen der
„Schachtzeichen“ sind bestens angekommen. Dr. Uli Grochtmann referierte im
Museum, das den Namen seines Vaters trägt. Anlass war der 65. Jahrestag des
Bombenangriffs auf Datteln am 9. März 1945. Dr. Carheinz
Münnighoff überzeugte als Kalendermacher, Kräutertee-Experte und Safari-
Erzähler. Ein Spaziergang am 9. November auf den Spuren jüdischen Lebens in
Datteln brachte die Idee, auch in Datteln „Stolpersteine“ zurn Gedenken an
jüdische Mitbürger zu verlegen. Beliebt die
ökumenischen Gottesdienste in Platt und Hochdeutsch. Schöne Erfolge auch das
offene Singen in der Stadthalle mit Christoph Vatheuer und die
Weihnachtsfeier mit Paul Reding aus Waltrop und dem neuen St. Amandus-Chef,
Pfarrer Martin Limberg.
Höhepunkt des Jahresprogramms 2011: „Drei Tage in Mettlach an der Saarschleife
und in Trier“ mit Schifffahrt, Besichtigungen bei Villeroy & Boch mit dem
gebürtigen Dattelner Dr. Markus Warnke aus der Geschäftsleitung des
Porzellanherstellers, und in Trier vom 25. bis 28. Juli. „Plattdütsk wird es
in St. Dominikus zum Erntedank. Mit dem Rad geht es zum Kanal
und zur Ausstellung „Mensch und Fluss – 7000 Jahre Freunde und Feinde“
auf die „Ostara“ ins Industriemuseum Schiffshebewerk. „Den
kleineren und feineren Teil der Schau über die Lippe, den längsten Fluss in
NRW“, präsentierte Museums-Chefin Rosemarie Schloßer den
Versammlungsteilnehmern im Hermann Grochtmann-Museum. Zur Stadion-Besichtigung
geht es in den Signal Iduna Park nach Dortmund. U. a. ein
Balladenabend, die Gedenkfeier zur Pogromnacht und ein Besuch beim ATAD zur
Ruhrpott-Komödie „Freunde der italienischen Oper“ von Siggi Dohmke in der
Stadthalle Datteln runden das Programm ab. Ein Versuch, den Rest der
Bergmannssiedlung Becklemer Weg unter Denkmalschutz zu stellen, sei leider
gescheitert, bedauerte Gertud Ritter im Schlusswort.