Erntedank in hochdeutsch und plattdütsk …

Dankbarkeit gegenüber „Guott, usen Hiärn“ für eine gute Ernte, Bitte um

Bescheidenheit und die Bereitschaft zum Teilen mit den Schwächeren in der

menschlichen Gesellschaft standen im Fokus der Erntedankfeier des

Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln. Traditionell danken die

Heimatfreunde der Kanalstadt in wechselnden Örtlichkeiten für die Gaben aus

göttlicher Hand und menschlicher Schaffenskraft. In diesem Jahr war wieder das

Hermann-Grochtmann-Museum an der Reihe. In der voll besetzten „Upkammer“

feierten die Pastores Thomas Mämecke (evangelisch) und Martin Limberg

(katholisch) einen ökumenischen Gottesdienst mit hochdeutschen Texten und

plattdütsken Liedern zum Einstieg in einen ereignisreichen Nachmittag.

Magdalene Dördelmann begleitete am Klavier, und der neue St.-Amandus-Kaplan

Joseph Kuthuliyil aus Kerala/Indien erfuhr lächelnd, dass es in Datteln außer

Hochdeutsch, das er blendend beherrscht, noch ein anderes Idiom deutscher

Zunge gibt, das doch so völlig anders klingt.

Nach dem gemütlichen Kaffeetrinken entführte Dr. Alfons Nowak (im Foto

stehend) in eine total andere Welt. Der Arzt, der in Horneburg wohnt und in

Meckinghoven praktiziert, berichtete in Wort und Bild von seiner Reise nach

Kenia. Die hatte ihn nicht an die Strände Nairobis geführt, sondern in die

Slum-Regionen mit katastrophalen Lebensbedingungen und der nahezu

unglaublichen medizinischen Unterversorgung. Bilder und Schilderungen Dr.

Nowaks beeindruckten die Zuhörer so sehr, dass eine spontane Spendenaktion 450

Euro für das Kenia-Projekt des Mediziners erbrachte. Die Vorsitzende des

Heimatvereins, Gertrud Ritter, stockte die gesammelten 350 Euro um 100 Euro

aus der Vereinskasse auf 450 Euro auf.

Als kleine frische Erntegabe für jeden zum mit nach Hause nehmen, hatte

Vereinsmitglied Theo Vehling einen großen Korb voll mit Äpfeln von seiner

alten Obstwiese spendiert.

Fotoquelle: Dattelner Morgenpost