Zechenbahntrassen verbinden die Städte des Reviers
von Theodor Beckmann
Geruhsam und entspannend ist es, das Radfahren auf den Zechenbahntrassen des
Ruhrgebiets: keine störenden Autos, geschwungene Brücken über Straßen, Flüsse
und Eisenbahnen, Radfahrer und Fußgänger nehmen aufeinander Rücksicht. Auf
höher gelegenen Dämmen blickt man ins weite Land, in den tiefer gelegenen
Einschnitten rücken die Sträucher und Bäume ganz nah an die Fahrbahn heran.
50 Dattelner Heimatfreunde wollten sich am Sonntag diese Gelegenheit nicht
entgehen lassen und sind dem Aufruf der Plattdeutschen Sprach- und
Heimatvereins gefolgt. Sie haben sich auf eine 60 km lange Runde durch sechs
Städte begeben,voller neuer Eindrücke und Erfahrungen. Drei ehemalige
Zechenbahntrassen standen im Mittelpunkt der Tour: die Strecke zwischen Zeche
Ewald-Fortsetzung in Oer-Erkenschwick und dem Bahnanschluss in Marl-Sinsen,
die erst in diesem Frühjahr endgültig fertig gestellte Trasse von Herten-
Langenbochum zur Halde Hoheward und die König-Ludwig-Trasse zwischen dem
früheren Kohlehafen der Zeche König-Ludwig und ihrem vorläufigen Ende in
Röllinghausen. Aus dem alten Kohlenhafen ist längst ein schmucker Yachthafen
geworden – mit einladender Gastronomie.
Erfreulich: Pfarrer Hans Overkämping konnte die Runde zu Ende fahren, obwohl
er in der Hertener Ried sein Fahrradschloss hat einschnappen lassen, ohne den
passenden Schlüssel dabei zu haben. Dem Smartphone sei Dank: der fehlende
Schlüssel wurde ihm prompt aus Datteln gebracht.
Zum Schluss dankten die Teilnehmer dem Veranstalter und wünschten sich weitere
solch interessante Angebote.
Foto: Noch mussten sich die Dattelner Heimatfreunde mit einem Blick auf die
vergitterte Tunnelöffnung unter der Halde Hoheward begnügen – vielleicht
öffnet sich der Durchlass ja in den nächsten Jahren die die Besucher, wenn er
Teil er Landesgartenschau 2020 werden sollte.