Schnatgang des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins
Von Norbert Schmitz, Dattelner Morgenpost, 19. April 2016
DATTELN. Über den Betrieb einer Baumschule informierten sich Mitglieder und
Gäste des Plattdeutschen Sprach– und Heimatvereins ebenso, wie über einen
möglichen Wandel in der Landwirtschaft. Beim Schnatgang am vergangenen
Samstag, diesmal im Süden der Stadt, hatte Vorsitzender Theo Beckmann Besuche
in der Baumschule Balan und auf dem Bauernhof Hamphoff „anne Bahn“
vorbereitet.
Auf diesem alten Gehöft — am Haupthaus ist die Jahreszahl 1819 zu erkennen –
spielt die traditionelle Landwirtschaft keine Rolle mehr, wie Elisabeth
Hamphoff der Besuchergruppe erläuterte. Das Augenmerk verlagerte sich in der
zurückliegenden Jahren vielmehr auf Pferdezucht und Hundetraining.
In der Scheune konnte sich die kleine Wandergruppe erst einmal kurz erholen,
stärken und aufwärmen, nachdem man nach dem Start auf dem Parkplatz des
Baumarktes an der Lucas-Kreuzung von einem Regenschauer überrascht wurde.
Bevor es zur Baumschule ging, besichtigte die Gruppe das Gelände an der Linde.
Hier sollte ursprünglich einmal ein Gewerbepark entstehen; jetzt ist es im
Gespräch, um einen Standort für Flüchtlinge zu errichten.
Von Hamphoff aus führte der Weg weiter in Richtung Becklem. „Zweimal haben wir
dabei die Stadtgrenze überschritten“, erzählt Theo Beckmann. Einmal wurde
dabei der Beckumer Bach überquert—die Grenze zwischen Datteln und dem Castrop-
Rauxeler Stadtteil Henrichenburg.
Ab der Döttelbeck-Brücke ging es auf dem Leinpfad am Kanal weiter. Die
Schnatgänger waren beeindruckt davon, wie dieser gern benutzte Weg von der
Wasser– und Schifffahrtsverwaltung hergerichtet worden ist. Theo Beckmann:
„Das nächste Ziel war das ‚Drei-Städte-Eck‘, also die Stelle, an der Datteln,
Waltrop und Castrop-Rauxel einen gemeinsamen Berührungspunkt haben.“ An dem
dort angebrachten Wegweiser fehlt allerdings der Arm, der in Richtung Datteln
zeigt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. . .
Letzte Sehenswürdigkeit auf der gut fünf Kilometer langen Wanderung: die
Lucasbrücke. Der Plattdeutsche Sprach– und Heimatverein ist stolz und
glücklich darüber, dass dieses geschichtsträchtige Bauwerk erst kürzlich unter
Denkmalschutz gestellt worden ist.
Beim nächsten Termin im Rahmen des Jahresprogrammes sind nicht Beine und Füße
gefragt, sondern die Stimmbänder. Am Mittwoch, 18. Mai, werden unter der
Leitung von Christoph Vatheuer im Hermann-Grochtmann-Museum Frühlingslieder
gesungen.
Von leuchtenden Farben empfangen: Mitglieder und Gäste des Heimatvereins im
Dattelner Süden vor den gelben Blüten der Forsythiensträucher in der
Baumschule Balan und auf dem Gehsteig vor dem rot-grün gestrichenen Gerippe
der denkmalgeschützten Lucas-Brücke. (Fotos: Rolf Sonderkamp)