… liegt hinter dem Vorsitzenden des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins:
am Freitag Teilnahme am Reichshofessen in Oer, am Samstag ein Vortrag vor
Marinekameraden aus Westfalen und der traditionelle Schnadgang des Vereins, am
Sonntag eine Wanderung zu den Ahsener Fischteichen.
Als Gast bei den Nachbarn in Oer-Erkenschwick
Kultur trifft Lukullisches – so kann man den unterhaltsamen Abend beim
Reichshofessen im Pfarrheim St. Peter und Paul in Oer bezeichnen, bei dem sich
der Vorsitzende und die Ehrenvorsitzende aus Datteln köstlich amüsierten.
Dieses Essen geht zurück auf den historischen Reichshof in Oer und hat beim
Heimatverein Oer-Erkenschwick eine mehr als 80-jährige Tradition. Es findet
immer nach den beiden Lehrabenden zu Beginn eines jeden Jahres statt.
Selbstverständlich steht an diesen Abenden auch Heimatgeschichte auf dem
Programm. Bevor sich die Gäste Sauerkraut, Mettwurst und Stampfkartoffeln
schmecken ließen, unterhielt Arno Straßmann (Recklinghausen) die Anwesenden
mit alten Fotos aus Oer-Erkenschwick, denen er jeweils den Blickwinkel von
heute gegenüber stellte..
Ein Vortrag im Heimboot Krebs
Der Vorsitzende der Dattelner Marinekamerdaschaft, Reinhold Kranz, hatte den
Vorsitzenden des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins eingeladen, vor den
Vertretern des Landesdelegiertentages des Landesverbandes Westfalen im
Deutschen Marinebund e. V. Datteln im Wandel der Zeit zu skizzieren. Er nutzte
die Gelegenheit, den Bogen zu spannen von den Anfängen der Besiedelung im
Dattelner Raum in der Jungsteinzeit (2500 v. Chr.) bis hin zu den
Entwicklungschancen der Stadt als Industriegemeinde, Einkaufsstadt und Wohnort
zwischen Feldern, Wäldern und Wasser heute. Aufmerksame Zuhörer,
langanhaltender Beifall und ein wertvolles Buchgeschenk belohnten den
Referenten für seinen informativen Vortrag.
Bereits seit 1976 dient das ehemalige Schnelle Minensuchboot “Krebs”, das
zwischen 1959 und 1973 im Dienst der Bundesmarine stand, der Dattelner
Marinekameradschaft aufgebockt als Heimboot.
Zu Besuch in der Losheide
Das Sammeln von Randerfahrungen ist elementarer Bestandteil des Schnatgangs.
Diese Erfahrung machten auch die Teilnehmer des diesjährigen Schnatgangs des
Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins, als sie sich auf dem Hubertusweg
Richtung Losheide bewegten. Begleitet vom ohrenbetäubenden Lärm der Schüsse
vom Schießstand gingen sie Richtung Osten. Die sportlichen, die großen, die
auf jeden Fall teuren Autos verraten, dass die Nutzer dieser Anlage (mit
Kennzeichen aus ganz Nordrhein-Wesfalen) weder Arbeitslose noch
Hartz-4-Empfänger sind, sondern dass sie einer wohlhabenden Schicht mit Geld
und Einfluss angehören. Und sie wissen, welche Schritte nötig sind, diese in
Teilen der Dattelner Bevölkerung unbeliebte und umstrittene Anlage dauerhaft
zu erhalten. Mehr als 80 Jahre am Ort, wird sich diese Interessengruppe nicht
kampflos von ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung trennen, dem Erzeugen von
möglichst viel Krach durch das Betätigen von Schusswaffen.
Der Hubertusweg führt durch Waldgebiet und endet an der Stadtgrenze zu
Waltrop. Nach Überquerung der stark befahrenen Waltroper Straße, die Datteln
mit Waltrop verbindet, gönnten sich die Teilnehmer des Rundgangs den
traditionellen Umtrunk, der beim Überschreiten der Grenze auf das Wohl der
Gemeinde gespendet wird. Auf der alten Waltroper Straße, heute Die Teipe
genannt, führte der Weg zurück nach Datteln. Zwei Dinge fallen den
Grenzgängern auf, erstens die alte Trasse für die Straßenbahnverbindung, die
es hier mal zwischen Datteln und Waltrop gegeben hat, und zweitens ein großes
schmiedeeisernes Tor, dahinter eine Pappelallee zu einem herrenhausähnlichen
Landhaus.
Südlich der Straße, versteckt in einem kleinen Seitenweg hinter den Büschen
des kleinen Waldgebiets, liegt das Vereinsgelände des Jagdbogenclubs 1987
Datteln e.V. Die Zukunft dieses Clubs ist gefährdet, da das gepachtete
Vereinsgelände für die Ablagerung von Bodenaushub vorgesehen ist, der im Zuge
der Kanalverbreiterung anfällt. Die Planungen des Wasserstraßen-Neubauamtes
Datteln sehen vor, den Bodenaushub von ca. 1,4 Millionen Kubikmetern auf der
Halde Losheide abzulagern.
Vom Regen verschont kehrten die Teilnehmer nach gemütlichen 1½ Stunden an den
Ausgangspunkt ihrer kleinen Wanderung am Dattelner Hafen zurück. Weil´s so
schön war und die Strecke wirklich abwechslungsreich, aber auch ohne
Anstrengung zu schaffen ist, hat die Vereinsführung die Absicht, die Wanderung
im Mai zu wiederholen: los geht es am Sonntag, 21. Mai 2017 um 14:30 Uhr am
Hafenrestaurant.
Gäste und Mitglieder des Vereins besuchen das Vereinsgelände des
Jagdbogenclubs 1987 Datteln e.V.
Auf krummen Pfaden durch die Haard
Aufgeschreckt durch die Nachricht, dass die ehemaligen Fischteiche in Ahsen in
den letzten Wochen durch neue Stacheldrahtzäune eingezäunt worden sind, machte
sich eine Gruppe von Heimatfreunden unter Leitung von Rolf Sonderkamp (Hohe
Mark Tourismus e. V.) auf den Weg, um sich mal diesen Zaun anzusehen. Die
Wanderer werden vor lebensgefährlichen Tieren gewarnt, aber es waren keine
Tiere zu sehen. Seit den 1970er Jahren sind die ehemaligen großen
Wasserflächen, die noch immer gut zu erkennen sind, trocken gefallen, der Damm
zwischen den Wiesenflächen, der zum heute verschwundenen Haus des früheren
Fischmeisters führt, war aber all die Jahre gut begehbar, jetzt ist die
Nutzung durch einen Zaun abgesperrt. Im Februar stand in der Dattelner
Morgenpost, dass der Eigentümer der Flächen, die Haus Vogelsang AG, auch hier
zehn bis zwölf ihrer beliebten Aubrac-Rinder ansiedeln will, die die
Landschaftspflege übernehmen sollen. Dass die neuen Weidezäune im Verlaufe der
alten Tramepelpfade durchgekniffen werden, mag für den Eigentümer unerfreulich
sein, aber man sollte die Wanderer zumindest darüber aufklären, warum nicht
nur das ehemalige südliche Seengebiet eingezäunt wurde, sondern auch der
angrenzende als Spazierweg beliebte Damm zwischen den großen Weideflächen.
Am neuerrichteten Gatter an den Ahsener Fischteichen wundert sich Rolf
Sonderkamp (Hohe Mark Tourismus e.V. darüber, dass der Weg der 2. Etappe des
Hohe-Mark-Steigs durch einen Stacheldraht versperrt ist.