Heimatverein enthüllte feierlich eine Zeittafel am Lutherhaus
von Alfred Pfeffer, Dattelner Morgenpost vom 1. Juli 2017
DATTELN. 100 Jahre alt wurde das Lutherhaus im vergangenen Jahr, jetzt gab es
ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk vom Plattdeutschen Sprach- und
Heimatverein: Eine Zeittafel, die die wichtigsten Stationen in der bewegten
Geschichte des ehrwürdigen Hauses nachzeichnet. Gestern Nachmittag wurde die
gläserne Zeittafel feierlich enthüllt.
Es ist die 23. ihrer Art. In den zurückliegenden Jahren hatte der Heimatverein
unter anderem die Geschichte des Rathauses, der Friedenskirche, der Zeche, des
alten Marktplatzes „Tigg“ oder des Kanalkreuzungspunktes mit Zeittafeln
dokumentiert.
1916, mitten im 1. Weltkrieg, wurde das Lutherhaus gebaut. Es diente der um
die Jahrhundertwende enorm gewachsenen evangelischen Gemeinde in Datteln als
Gotteshaus. Bis zum Bau der Lutherkirche (Einweihung 1928) beherbergte das
Lutherhaus einen großen Bet-Saal für die Gläubigen. Danach wurde das Haus in
ein Gemeindezentrum umgewandelt. Als dann im zweiten Weltkrieg das Dach der
Kirche zerstört wurde, stieg das Lutherhaus noch einmal für vier Jahre zur
Gottesdienststätte (19944 bis 1948) auf, um danach wieder seine Bestimmung als
Gemeindezentrum zu finden. Jahrzehnte lang spielte das Lutherhaus schließlich
eine wichtige Rolle im Leben der christlich geprägten Gruppen und Vereine.
Nach einigen Jahres des Leerstandes füllen inzwischen zahlreiche Kinder das
Lutherhaus mit Leben, seit 2014 ist es der Evangelische Kindergarten. Die
Kinder waren es auch, die die Tafel-Enthüllung gebührend feierten, mit einem
lustigen Lied.
Bildunterschrift: Theodor Beckmann (Heimatverein), der federführend an der
Zeittafel gearbeitet hatte, und Birgit Ozimek (Kindergarten-Leiterin)
enthüllten das gläserne Dokument. (Foto: Kalthoff)
2. Bild: Die Kindergartenkinder sangen vor und nach der Enthüllung der
Zeittafel zwei lustige Lieder.