Krippenbesuch in Stuckenbusch und Suderwich

Zum Ausklang der Weihnachtstage besuchte der Plattdeutsche Sprach- und

Heimatverein Datteln die bunten Krippen in Recklinghausen-Stuckenbusch und

Suderwich. In Stuckenbusch erfuhren die Teilnehmer der Fahrt von Frau Lück,

dass das Weihnachtsgeschehen als Krippe darzustellen, auf den heiligen

Franziskus von Assisi zurückgeht. Dieser Tradition fühlen sich Mitglieder von

St. Franziskus in Recklinghausen-Stuckenbusch bis heute verpflichtet. Frau

Lück gehört zum 15-köpfigen Krippenteam, das sich jedes Jahr um den

aufwändigen Aufbau kümmert.

Nachdem die Franziskaner Stuckenbusch 1969 verlassen haben, wird die

Krippenlandschaft so aufgebaut, wie sie auch heute zu sehen ist. Auf 50

Quadratmetern stellen 23 Figuren das weihnachtliche Geschehen dar. Bis zu drei

Tonnen Sand verarbeiten die Krippenbauer. Ebenso werden bis zu zehn

Quadratmeter Rasen für die Gestaltung abgestochen – “teilweise sogar mit

Gänseblümchen”. Die trockenen Ausstattungsutensilien wie Wurzeln oder Zweige

werden in einem Schuppen das Jahr über gelagert.

In diesem Jahr ist die Krippe westfälisch geprägt. Da hat der heilige

Franziskus, der mit den Tieren spricht, seinen Platz, der Fuchs lebt in

Eintracht neben der Gans, das schwarze Schaft tummelt sich zwischen seinen

weißen Artgenossen, und der Hund lässt die Schafe gewähren, die sich auf den

Weg zum Stall machen. Und ab dem 6. Januar bringen die heiligen drei Könige

aus dem Morgenland ihre Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe vorbei.

Gebannt lauschen die Teilnehmer der Fahrt den Ausführungen von Frau Lück. Und

sie konnte auch eine enge Verbindung zwischen Stuckenbusch und Datteln

aufzeigen: denn im Chorraum dort ist ein von Willi Nitzbon, Horneburg,

gestaltetes Kreuz zu sehen, eine getreue, etwas vergrößerte Nachbildung des

Kreuzes von S. Damiano, nahe bei Assisi, aus dem 12. Jahrhundert, vor dem der

Hl. Franziskus seine Berufungsvision erlebte.