Die Fahrt mit der weltbekannten Schwebebahn zählte zu den Höhepunkten des
Ausfluges des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins nach Wuppertal. Bei
herrlichem sonnigen Winterwetter präsentierte sich das quirlige und lebendige
Stadtzentrum zwischen Hauptbahnhof und Neuem Rathaus von seiner besten Seite.
Beeindruckt zeigten sich die Besucher auch vom renommierten Von der Heydt-
Museum im Stadtteil Elberfeld, für das Dr. Gerhard Finckh in vierjähriger
Vorbereitung viele Gemälde des französischen Malers Edouard Manet (1832-1883)
zu einer großen Sonderausstellung zusammengestellt hat, Manets Blder werden
umrahmt von zahlreichen wertvollen Werken, gemalt von den Kollegen seiner
Zeitepoche, die oftmals dem Wuppertaler Museum gehören.
„Obwohl Edouard Manet seinen Freunden, den sogenannten Impressionisten, sicher
viele Anregungen gegeben hat, ja manchen gilt er sogar als der Vater des
Impressionismus, waren ihm seine Freunde in der Hinsicht möglicherweise etwas
zu oberflächlich. Ich glaube, Edouard Manet wollte da weitergehen. Ihm genügte
es nicht, einen schönen sonnigen Tag zu malen, sondern er wollte hinter die
Fassade schauen und das, was dahinter ist, der französischen Gesellschaft
vermitteln. Darum ging es ihm. Ihm ging es immer um das Wesentliche, das er
hinter den Dingen sah, und das wollte er erklären. Deshalb hatte er am Anfang
im Salon so große Schwierigkeiten, denn mit diesen Neuigkeiten konnte die
französische Gesellschaft in der Mitte des 19. Jahrhunderts zunächst nicht
umgehen. Diese Gratwanderung, die Edouard Manet sein Leben lang gemacht hat,
zwischen der Innovation und dem Bestehen im Salon, das macht ihn zu diesem
großen, bedeutenden Maler, denn er vermittelt die modernen Ideen an eine neue
Gesellschaft. So gesehen, wird Edouard Manet, als er etwa 50 Jahre alt ist,
geradezu zum Übervater der modernen französischen Malerei.“ (Gerhard Finckh,
Museumsdirektor)
Den Abschluss der Ausstellung bilden vier Gemälde, die 1882 kurz vor Manets
Tod entstanden und eine Reihe von strahlenden Gartenbildern aus Rueil zeigen.