Dattelner Heimatverein erlebt einen abwechslungsreichen Tag in Münster
Von einem Kunstwerk der besonderen Art haben sie sich in seinen Bann ziehen
lassen, die Mitglieder des Dattelner Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins,
die einen Tagesausflug nach Münster unternommen haben. In der dortigen
Dominikanerkirche ließen sie sich in die Geheimnisse der Funktion des
Foucault’schen Pendels einweihen, das der Maler und Bildhauer Gerhard Richter
in diesem Jahr der Stadt Münster geschenkt hatte.
Die genial einfache Installation besteht aus einer 48 kg schweren Metallkugel,
die an einem 28,75 m langen Seil hängt und über einer vom Künstler gestalteten
leicht gewölbten Bodenplatte aus Grauwacke schwebt. Schon nach wenigen Minuten
konnte jeder erkennen, dass sich die Schwingungsebene des Pendels gegenüber
der markierten Bodenülatte verschiebt – kein anderes Experiment macht die
Rotation der Erde so anschaulich sichtbar wie diese Drehung.
Den größeren Teil des Tages nahm dann der Besuch der Ausstellung „Frieden. Von
der Antike bis heute“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur am Domplatz ein. In
diesem Sommer, 400 Jahre nach Ausbruch des 30jährigen Krieges, wird in Münster
das Thema Frieden in einem nie da gewesenen Umfang behandelt. In einer Reise
durch mehrere Jahrhunderte wird den Besuchern schnell klar, dass das Thema
Frieden kein alter Hut ist, sondern leider aktueller ist denn je. Über allen
Exponaten steht die bange Frage: Warum haben sich Menschen zu allen Zeiten den
Fieden gewünscht, aber warum gelang es ihnen nie, ihn auf Dauer zu bewahren?
Werke namhafter Künster werden gezeigt, u.a. von Peter Paul Rubens, Eugène
Delacroix, Pierre Rodin, Otto Dix und Käthe Kollwitz; in ihren Werken wird
einerseits der Schrecken des Krieges erkennbar, andererseits aber auch die
Hoffnung auf Harmonie, Freundschaft, Liebe, Glück, Wohlstand und
Gerechtigkeit.
Am Ende eines ausgefüllten Tages und einer entspannten Fahrt mit dem
Schnellbus des RVM, der Datteln tagsüber jede Stunde mit Münster verbindet,
zeigten sich alle Teilnehmer beeindruckt von der Vitalität und Vielfalt der
Metropole des Münsterlandes, so dass in den kommenden Jahren bei künftigen
kulturellen Höhepunkten weitere Besuche dort vorstellbar sind.