Eine kleine, aber erlesene Gruppe lauschte in dieser Woche dem Vortrag des Vorsitzenden des Evinger Geschichtsvereins Wolfgang Skorvanek. Er führte uns durch die Geschichte des vermutlich ältesten alkoholhaltigen Getränks und erzählte uns alles Wissenswerte über die Erfindung des Biers vor rund 7.500 Jahren bis zur Frage, warum heute immer weniger davon getrunken wird. Dabei ging es nicht nur um das Reinheitsgebot: Bier stand in seinen unterschiedlichsten Formen schon immer unter staatlicher Aufsicht. Bereits im alten Babylon gab es vor 4.000 Jahren harte Strafen für Bierpanscher – sie sollten in ihren eigenen Fässern ertränkt oder so lange mit Bier übergossen werden, bis sie erstickten.
Im Mittelalter wurde fast überall Grutbier gebraut – eine hustensaftähnliche, klebrige Flüssigkeit, hergestellt aus allem, was die Natur hergab. Später setzte sich das Hopfenbier durch, das zunächst überwiegend von Frauen gebraut wurde, die oftmals unter dem besonderen Schutz der Stadt standen.
Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg erholten sich die meisten Brauereien mit dem Wiederaufstieg der Kohle- und Stahlindustrie – und Dortmund wurde zu einer weltweit bedeutenden Bierstadt. Doch seit Mitte der 1960er Jahre begann der Niedergang. Die Dortmunder Brauereien verloren an Bedeutung; heute existieren in Dortmund nur noch zwei Brauunternehmen.
