„Dat Wandern doht de Möllers gärn…“ Wer kennt dieses Lied von den Müllern, deren Lust das Wandern ist, nicht in hochdeutscher Fassung? Prima Idee des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins und seiner Vorsitzenden Gertrud Ritter, das auch mal „opp Platt“ singen zu lassen.

In gemütlicher Runde hatten sich Freunde der „Modersproake“ bei Kaffee und Kuchen zum offenen Singen im Hermann Grochtmann Museum um Christoph Vatheuer am Klavier geschart.

Der stimmte mit Vehemenz und launigen Einführungen, sowohl musikalischer als auch moderierender Art, jede Menge altbekannte Lieder in Platt- und Hochdeutsch an. Tenor und Geburtstagskind Josef Weiring (81) sorgte als Solist mit Robert Schumanns „Frühlingsgruß“ und dem „Vüeggelken, haug’ in’n Baum“ für Angenehmes zum zurück lehnen und einfach nur zuhören. Eberhard Holz unterhielt mit „Geschichtkes und Gedichtkes“. Beide zusammen erwiesen sich als perfekte Einsänger bei solchen Jahrhundertohrwürmern wie dem Lied von „Pastor siene Koh“.

Gertrud Ritter hatte nicht nur fröhliche Textbeiträge mitgebracht, sondern auch Enkelin und Nachwuchs-Gedichtrezitatorin Esther Schmitz (9).

Die gut zwei Stunden mit immer noch frischem, altem Liedgut vergingen wie im Fluge. Am Ende tönte es zufrieden aus voller Kehle und frischer Brust: „Et geiht nix üöwer de Gemötlichkeit…“. Vier Besucher des offenen Singens ließen sich spontan als neue Mitglieder in den Verein aufnehmen.