Wahlen zum Vorstand standen keine an in der ein bisschen anderen Jahreshauptversammlung des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln im Hermann Grochtmann-Museum. Die Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig. Die Vizevorsitzende Maria Huxel ließ ein erfolgreiches Jahr 2009 Revue passieren und die Vorsitzende Gertrud Ritter kündigte ein spannendes Vereinsprogramm für 2010 an.

Da wird am Mittwoch, 19. Mai um 15 Uhr zunächst eine neue Hinweistafel am historischen Wanderweg am Schiffshebewerk enthüllt. Am Sonntag, 30. Mai um 15 Uhr leistet der Verein einen Beitrag zum Ruhr 2010-Spektakel „Schachtzeichen“ mit einer öffentlichen Veranstaltung mit Wortbeiträgen und Musik im Zelt am Eon-Würfel zum Thema „Unsere Sprache im Wandel der Zeiten“. Unter anderem mit einem „Bauer, Bergmann, Businessmacher – von Platt bis Denglisch“ betitelten Vortrag von Gertrud Ritter. Im weiteren Verlauf des Jahres soll es mit Josef Reding auf den Kreuzweg in Waltrop gehen. Ausflüge mit Besichtigungen nach Soest (Sommer) und in die Arena auf Schalke (6. Oktober) sind ebenso geplant, wie ein Vortrag von Dr. Carlheinz Münnighoff über seine Afrika-Reise.

Im Museum wird der Reichspogromnacht gedacht (November) und im Dezember Weihnachten gefeiert. „Ein bisschen andere Jahreshauptversammlung“ deshalb, weil sich die Teilnehmer viel Zeit nahmen, die Ausstellung „Biodiversität in der Kulturlandschaft“ mit zu eröffnen, deren Mitautoren Werner Gessner-Krone vom Westfälischen Heimatbund bei seinem Einführungsreferat zu lauschen und ihm auf einer Runde durch die Ausstellung zu folgen. Gessner-Krone macht in der Schau – übrigens passend zu 2010 als dem „Jahr der Biodiversität (Artenvielfalt) – am Beispiel seiner Heimatregion Tecklenburg deutlich, wie sich die biologische Vielfalt seit Beginn der industriellen Revolution durch Vernachlässigung und Zerstörung verändert hat. „Seien wir uns bewusst“; sagt Werner Gesssner-Krone, „das Problem Biodiversität lässt sich lösen. Auch – oder gerade – mit oder in einer alten Kulturlandschaft.“ Der Mensch müsse für das Thema sensibilisiert, und das Interesse an der jeweils eigenen Kulturlandschaft geweckt werden. Das möchte er mit der Ausstellung erreichen, mit der er seit 2008 durchs Land tourt: „Es liegt in unserer Verantwortung, die Vielfalt zu bewahren und für kommende Generationen zu erhalten. Wenn eine Art ausstirbt, ist sie für immer verloren. Es gibt keinen Ersatz, keinen Ausgleich.“