Begrüßt von einem bildlichen Regenbogen aus Rosenblättern reihen sich der Museumsbesucher ein in den spektakulären Triumphzug des vermeintlichen Germanenbezwingers Germanicus. Zurückversetzt in das Jahr 17 n. Chr. nehmen auch die Teilnehmer der Fahrt des Dattelner Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins teil an Roms brilliant inszenierter Feier des Rückzugs aus dem fernen Germanien, damit auch aus Aliso, dem Lager im heutigen Haltern am See, als triumphalem Sieg. Antike Darstellungen von Triumphzügen und die fliegenden Rosenblätter umgeben ihn rechts und links des Weges fast wie real auf großen bedruckten Textilwänden.

Ausgewählte Exponate erklären dem Besucher das Thema „Triumph“, ob es sich nun um die Miniatur eines Siegesdenkmals aus der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin handelt oder um Darstellungen von Triumphwagen auf Münzen. Mehr als 250 Kunstwerke und Artefacte haben die Ausstellungsmacher aus Italien, Kroatien, der Schweiz, Slowenien, Ungarn und der Vatikanstadt zusammengetragen, um die Umdeutung dieses Misserfolges in einen Sieg verständlich zu machen. Zudem veranschaulichen zahlreiche Funde aus den römischen Lagern entlang der Lippe sowie zahlreiche Exponate von weiteren Fundplätzen in Germanien das – letztendlich vergebliche – Bemühen der Römer, komplett in Germanien Fuß zu fassen.

Sehenswert ist auch das Außengelände des Museums, die Stelle des damaligen Legionslagers Aliso: im Anblick des 2016 aus stabiler westfälischer Eiche teilrekonstruierten imposanten Befestigungswalls kann der Besucher nachempfinden, wie stark die Römer hier schon auftrumpften.

Vor dem Symbol des wirtschaftlichen und sozialen Aufstiegs Halterns in der frühen Neuzeit, dem Hafenkran, auch Lippekran genannt, verabschiedet sich die von Theodor Beckmann geführte Gruppe des Dattelner Heimatvereins von Haltern am See.