14 Tage lang leben 14 junge Erwachsene aus Europa, Asien und Südamerika in Datteln. Sie sind die Teilnehmer des 4. Internationalen Workcamps der Evangelischen Kirchengemeinde. Im Rahmen ihrer „Arbeitseinsätze“ haben sich fünf der jungen Frauen daran gemacht, die 20 in der Stadt verlegten Stolpersteine wieder glänzend zu putzen. Mit Schwämmen, Stahlwolle und verschiedenen Reinigungsmitteln haben Dami aus Südkorea (26), Nao (20) aus Japan, Charlotte (18) aus Deutschland, Claudia (18) aus Spanien und Eleonora (18) aus Italien die Stolpersteine von angesetzter Patina und Schmutz beseitigt. Auf ihrer Runde zu den sechs Stellen, an denen der Kölner Künster Günter Demnig die Steine 2011 und 2012 verlegt hatte, wurden sie von Pfarrer Thomas Mämecke und dem Vorsitzendem des Heimatvereins Theodor Beckmann begleitet.

An den jeweiligen Standorten gedachte die Runde in einer Phase der Stille der jüdischen Nachbarn, die Opfer des NS-Regimes geworden waren. Entweder gelang ihnen die Flucht nach Übersee oder aber sie wurden verhaftet, verschleppt und ermordet – in Riga, im KZ Stutthoff oder in Auschwitz. Die Teilnehmerinnen lasen die Namen derer vor, die einmal in den Häusern wohnten, vor denen heute die Steine verlegt sind. „Durch das Saubermachen der Steine bringen wir die Namen wieder an die Oberfläche“, betonte Pfarrer Mämecke. Theo Beckmann gab jedem Namen ein Gesicht: er erzählte den jungen Frauen Einzelheiten aus den Lebensgeschichten der früheren Mitbürger, Mit einem kurzen Gebet endete dann jeweils die Säuberungsaktion.

Der Plattdeutsche Sprach- und Heimatverein möchte sich bei den jungen Frauen für ihr Engagement herzlich bedanken.