DATTELN. Die Volkshochschule und der Plattdeutsche Heimatverein luden zu einer Radtour durch die Kanalstadt ein – vorbei an baulichen Schätzen.

Von Norbert Schmitz, Dattelner Morgenpost, 16. September 2020

Begrüßung am Dorfschultenhof: Mitglieder und Freunde des Heimatvereins freuten sich über ein Wiedersehen nach längerer coronabedingter Pause. (Foto: Norbert Schmitz)

Den Dorfschultenhof kennt wohl jeder in Datteln. Gleiches mag für die wunderschönen Fachwerkhäuser in Horneburg gelten. Doch es gibt auch historische Gebäude, die nicht sofort ins Auge fallen und die man erst suchen muss. So staunten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich am Sonntag an der Fahrradtour unter dem Motto „Dem Fachwerkhaus auf der Spur“ von Volkshochschule und Plattdeutschem Sprach– und Heimatverein beteiligten, über die “versteckten” Objekte.

Von der Straße nicht einsehbar: in einen Garten in Klostern steht versteckt ein alter Kornspeicher aus dem Jahre 1826.

Gleich nach dem Start am Dorfschultenhof führte „Reiseleiter“ Theo Beckmann die Gruppe zu einem dieser unbekannten Orte: ein unter Denkmalschutz stehender Kornspeicher, der im Jahre 1826 auf dem Grundstück des ehemaligen Kottens der Familie Schürk an der Straße Im Wehling errichtet wurde. Die Teilnehmer der Tour waren fasziniert darüber, dass sich hinter den Wohnhäuser so ein historisches Gebäude verbirgt.

Es wird von den Angehörigen der Familie Schürk zwar nicht mehr als Kornspeicher genutzt, sondern dient mehr oder weniger als „Stauraum“, wie Markus Schürk erläuterte und präsentiert sich dank der guten Pflege in einem ausgezeichneten Zustand.

Schmuckkästlein in Bockum: Das geschmackvoll sanierte Fachwerkhaus beim Gestüt Grasekamp.

Ein geheimnisvoller Ort, wie Theo Beckmann es bezeichnete, ist auch das Fachwerkhaus auf dem Gestüt Grasekamp an der Bockholter Straße, dass von der dort lebenden Familie mit viel Liebe zum Detail und nicht unerheblichen Kosten restauriert wurde. Es dient der Familie Grasekamp nun als reines Wohnhaus.

Weiter ging die Tour im Rahmen des „Vestischen Radeljahres 2020“ und des „Internationalen Tags des offenen Denkmals“ auf wunderschönen Weg durch die herrliche Natur nach Horneburg, um dort in der Mitte der „alten Freiheit“ die zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäuser zu bestaunen. Ein weiterer Höhepunkt war die Besichtigung eines Fachwerkhauses am Neuen Weg aus dem Jahre 1773.

Die faszinierende und informative Tour endete auf dem Anwesen von Theo und Martina Beckmann am Hagemer Kirchweg, wo sich die Gruppe unter den schönen alten Eichenbalken aus dem Jahre 1778 bei Kaffee und Kuchen stärken konnte.