Aktuelles

  • Auf kulturhistorischer Route

    Radler machen Station an Baudenkmälern und anderen Sehenswürdigkeiten

    von Norbert Schmitz, Dattelner Morgenpost, 13. September 2017

    DATTELN. Zu den Baudenkmälern und kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten, an denen sich die mehr als 100-jährige Geschichte der Evangelischen Kirche in Datteln nachzeichnen lässt, führte am Sonntag eine Fahrradtour, zu der Volkshochschule und Heimatverein eingeladen hatten.

    „Wir haben das Vestische Radeljahr und das Lutherjahr zum Anlass genommen, um diese historischen Stätten anzufahren,“ erläuterte VHS-Leiterin Rosemarie Schloßer vor dem Start am Dorfschultenhof.

    Und in diesem Gebäude präsentierte Theo Beckmann, der Vorsitzende des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins, bereits die erste Sehenswürdigkeit. Es sind die Glocken, die im Jahre 1848 beim „Bochumer Verein“ gegossen wurden und danach erst in der Gustav-Adolf-Kirche in Recklinghausen läuteten. „Als dann die Friedenskirche in Meckinghoven gebaut wurde, machten die Recklinghäuser sie der jungen Gemeinde in Datteln zum Geschenk,“ erklärt Beckmann, den Rosemarie Schloßer als das „wandelnde Geschichtsbuch Dattelns“ bezeichnete. Die Glocken sind aus Gussstahl gefertigt, ebenso wie die im Turm der Lutherkirche. Und auch diese wurden in dem Bochumer Stahlwerk gefertigt.

    Vom Dorfschultenhof ging es weiter zum Freiherr-vom-Stein-Haus, wo ehemals eine Notkirche stand. Dann machten die Teilnehmer an der Lutherkirche und an dem für die evangelischen Christen in Datteln bedeutungsvollen Lutherhaus Station. Auf ihrer Radtour steuerten die Teilnehmer weiter die Versöhnungskirche in Meckinghoven, Horneburg und schließlich die Friedenskirche an der Provinzialstraße an. Dieses älteste evangelische Gotteshaus in Datteln steht als Kirche inzwischen nicht mehr zur Verfügung, bleibt als Gebäude dank des Einsatzes engagierter Bürgerinnen und Bürger aus Waltrop und Datteln jedoch bestehen und dient als begehrter Veranstaltungsort.

    Foto: Die alten Glocken aus der Friedenskirche hängen im Dorfschultenhof. Zu Beginn der Radtour zu kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten berichtete Theo Beckmann (Mitte), Vorsitzender des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins, über die Geschichte dieser Glocken. (Foto: Norbert Schmitz)

  • Dattelner auf den Spuren Luthers in Dalheim

    Wie die Deutschen Luther sahen

    Am vergangenen Wochenende unternahm eine kleine Gruppe aus Datteln, geführt von Theodor Beckmann vom Plattdeutschen Sprach- und Heimatverein, einen Besuch des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur in Dalheim. Anlass für diesen gemeinsamen Tagesausflug der VHS, der Ev. Kirchengemeinde und des Heimatvereins war die im Kloster Dalheim seit November 2016 laufende Lutherausstellung „Luther. 1917 bis heute“, die der Frage nachgeht, was den Reformator bis heute zu einer Schicksalsfigur der Deutschen macht. Dabei beschränkt sich die Ausstellung nicht nur auf den Zeitraum der vergangenen 100 Jahre, sondern widmet sich ergänzend ausführlich Luther und seiner Zeit im 16. Jahrhundert. Staunend betrachteten die Besucher aus Datteln beispielsweise Murmeln aus dem Wohnhaus der Luthers in Mansfeld, mit denen der kleine Martin vielleicht gespielt hat, ein Messgewand des Reformators, ein Luther-Portrait des Malers Lucas Cranach oder auch die legendäre Truhe, in der der Dominikanermönch Johann Tetzel die Einnahmen seiner Ablasspredigten anhäufte.

    Im Mittelpunkt der Ausstellung steht natürlich die Auslegung und Wahrnehmung der Lehren Martin Luthers durch 100 Jahre deutsche Geschichte bis in die Gegenwart. Herr Rupp vom Museumsteam erläuterte der Besuchergruppe aus Datteln die drei Phasen der Luther-Rezeption seit 1917: als Nationalheld zur 400-Jahrfeier des Thesenanschlags, als sogenannter „deutscher Luther“, den die Nationalsozialisten für ihre Propaganda vereinnahmten, als „Fürstenknecht“ oder später als Anführer der „ersten frühbürgerlichen Revolution“ in der DDR. Immer wieder wurde der Reformator von der Obrigkeit vereinnahmt, wurden seine Äußerungen in einen neuen politischen Zusammenhang gesetzt. Die zahlreichen Exponate in Dalheim sind geeignet zu verdeutlichen, wie sehr jede Zeit sich den Luther formte, der zu ihr passte. Nicht immer traf dabei das Bild von ihm seine eigenen Ideen.

    Foto: Modell der Klosteranlage Dalheim

    Abgerundet wurde der abwechslungsreiche Museumsbesuch durch überraschende Einblicke in das Klosterleben des späten Mittelalters, durch ein Mittagsbuffet, ein Kaffeetrinken und durch einen abschließenden Nachmittagsspaziergang in den weitläufigen Klostergärten.

  • Radtour zum Tag des offenen Denkmals

    Sonntag, 10. September 2017, 11:00 Uhr, Dorfschultenhof

    Der bundesweite Tag des offenen Denkmals findet seit 1993 statt. Der Tag des offenen Denkmals ist hierbei der deutsche Beitrag zu den “European Heritage Days”, die 1991 vom Europarat initiiert wurden. Das Ziel dieses Tages ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Seither treffen sich jedes Jahr am zweiten Sonntag im September Denkmalinteressierte, um geschichtsträchtige Objekte vor Ort zu erleben.

    In Kooperation mit der Dattelner Volkshochschule beteiligt sich der Plattdeutsche Sprach- und Heimatverein Datteln mit einer Radtour auf den Spuren der Evangelischen Kirchen in Datteln. Die Tour führt zur Lutherkirche, zum Lutherhaus, zur Versöhnungskirche, nach Horneburg und zur Friedenskirche.

    Eingeladen zu dieser rund 18 km langen Radtour sind alle Interessierten. Eine Anmeldung oder Vereinsmitgliedschaft ist nicht erforderlich, die Teilnahme ist kostenlos. Treffpunkt ist um 11:00 Uhr am Dorfschultenhof Datteln, Genthiner Straße 7.

  • Luther in der jüngeren Geschichte

    Tagesfahrt zum Kloster Dalheim am 9. September 2017

    Eine Tagesfahrt zur Ausstellung „Luther 1917 bis heute“ im Kloster Dalheim bietet die Volkshochschule am 9. September in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengmeinde und dem Heimatverein statt.

    Im Jahr des 500. Reformationsgedenkens widmet sich die Sonderausstellung „Luther 1917 bis heute“ im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Dalheim der Figur Martin Luther in der jüngeren Geschichte. Mit der Reformation setzten seine 95 Thesen im Jahr 1517 einen Prozess in Gang, der die Welt verändern sollte. Als Reiseleiter fungieren bei dieser Tagesfahrt Theodor Beckmann (Heimatverein), Thomas Mämecke (Evangelische Kirchengemeinde) und Rosemarie Schloßer (VHS).

    Los geht es am 9. September 2017 um 9 Uhr am Neumarkt. Der Bus hält außerdem um 9:15 Uhr am Schloss Horneburg. Die Rückkehr ist für 20 Uhr geplant. Kursgebühr: 30 Euro für Fahrt, Eintritt und Führung. Anmeldung unter 02363/107-388 oder -412.

  • Triumph ohne Sieg – Roms Ende in Germanien

    Begrüßt von einem bildlichen Regenbogen aus Rosenblättern reihen sich der Museumsbesucher ein in den spektakulären Triumphzug des vermeintlichen Germanenbezwingers Germanicus. Zurückversetzt in das Jahr 17 n. Chr. nehmen auch die Teilnehmer der Fahrt des Dattelner Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins teil an Roms brilliant inszenierter Feier des Rückzugs aus dem fernen Germanien, damit auch aus Aliso, dem Lager im heutigen Haltern am See, als triumphalem Sieg. Antike Darstellungen von Triumphzügen und die fliegenden Rosenblätter umgeben ihn rechts und links des Weges fast wie real auf großen bedruckten Textilwänden.

    Ausgewählte Exponate erklären dem Besucher das Thema „Triumph“, ob es sich nun um die Miniatur eines Siegesdenkmals aus der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin handelt oder um Darstellungen von Triumphwagen auf Münzen. Mehr als 250 Kunstwerke und Artefacte haben die Ausstellungsmacher aus Italien, Kroatien, der Schweiz, Slowenien, Ungarn und der Vatikanstadt zusammengetragen, um die Umdeutung dieses Misserfolges in einen Sieg verständlich zu machen. Zudem veranschaulichen zahlreiche Funde aus den römischen Lagern entlang der Lippe sowie zahlreiche Exponate von weiteren Fundplätzen in Germanien das – letztendlich vergebliche – Bemühen der Römer, komplett in Germanien Fuß zu fassen.

    Sehenswert ist auch das Außengelände des Museums, die Stelle des damaligen Legionslagers Aliso: im Anblick des 2016 aus stabiler westfälischer Eiche teilrekonstruierten imposanten Befestigungswalls kann der Besucher nachempfinden, wie stark die Römer hier schon auftrumpften.

    Vor dem Symbol des wirtschaftlichen und sozialen Aufstiegs Halterns in der frühen Neuzeit, dem Hafenkran, auch Lippekran genannt, verabschiedet sich die von Theodor Beckmann geführte Gruppe des Dattelner Heimatvereins von Haltern am See.

  • Heimat umgibt uns

    „Je globaler die Welt wird, umso stärker wird das Bedürfnis nach Heimat, nach einem Zusammengehörigkeitsgefühl vor Ort. Viele Menschen beunruhigt die zunehmende Schnelligkeit. Sie sehnen sich nach Halt und Orientierung in der Stadt, in der Region, in der sie leben. Deshalb wollen wir uns für lebenswerte Städte einsetzen und dazu beitragen, Traditionen in den einzelnen Regionen zu stärken und zu erhalten.“

    Anlässlich des Besuchs der neuen nordrhein-westfälischen „Heimatministerin“ Ina Scharrenbach in Haltern, zu der Vertreter von Heimatvereinen, Schützenvereinen und Spielmannszügen eingeladen waren, bot sich die Gelegenheit, gemeinsam über Heimatkultur, Tradition und Brauchtum zu sprechen. In ihrer kurzen Ansprache hat Frau Scharrenbach die Buchstaben des Begriffs „HEIMAT“ aufgeschlüsselt und den Wortsinn aus Ihrer Sicht erläutert: Das „H“ im Begriff steht für Hinhören, das „e“ für ehrenamtliches Engagement, das „i“ für Identität, das „m“ für Miteinander, das „a“ für Aufbruch und das „t“ für Toleranz.

    Letzte Woche nutzten Theodor Beckmann und Maria Huxel vom Plattdeutschen Sprach- und Heimatverein Datteln die Chance, die neue nordrhein-westfälische Heimatministerin Ina Scharrenbach kennen zu lernen.

  • Auf Entdeckungstour in die Römerzeit

    Start der Radtour: Sonntag, 27. August 2017, 10:30 Uhr ab Datteln Neumarkt

    Traditionell lädt der Plattdeutsche Sprach- und Heimatverein zum Abschluss der Sommerferien Mitglieder und Gäste ein zum sanften Reisen: In diesem Jahr führt die Radtour am 27. August zum Römermuseum in Haltern am See. Dort wird an historischer Stelle die Welt der Römer lebendig. Im Museum zeugen über 1.200 Original-Exponate von der hochentwickelten Kultur und Technik der Römer; eine Zugangsrampe erlaubt den Blick auf die Aliso-Baustelle; und die Sonderausstellung “Triumph ohne Sieg. Roms Ende in Germanien” beleuchtet, wie nach den vergeblichen Bemühungen des Germanicus, die verlorenen rechtsrheinischen Gebiete zurück zu erobern, der Rhein wieder die Grenze Roms zum freien Germanien wurde. Weitere Informationen zu dieser Rundtour, die um 10:30 Uhr am Dattelner Neumarkt startet (ca. 45 km), sind beim Vereinsvorsitzenden Theodor Beckmann (Tel. 02363-65852) erhältlich. Eine förmliche Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos; für den Besuch des Museums wird vor Ort Eintritt (8 Euro) erhoben.

  • Up de Wildau

    Kreuz erinnert an ehemalige Kapelle mit Friedhof

    In der Bauerschaft Datteln-Klostern befand sich im späten Mittelalter an der Straße „Im Steinacker“, bis ins 19. Jahrhundert auch „Kerkweg“ genannt, eine Kapelle mit einem kleinen Friedhof. Dieser wurde am 16. Juli 1381 von dem Ritter Theodoricus von Wildouwe und seiner Familie der St. Amanduskirche gestiftet. Die Verstorbenen seines Hauses und seiner sechs Güter konnten dort bestattet werden. Für eine jährliche Rente von einer Mark in Dortmunder Währung sollte der Dattelner Pfarrer hier jeden Monat eine heilige Messe lesen oder lesen lassen. Das Gelände der Kapelle und des Friedhofes hatten einen besonderen Status: Da durch Anordnung von Kaiser Karl dem Großen dort niemand verhaftet oder vertrieben werden durfte, egal was er getan hatte, bestand bis zur Gerichtsverhandlung Friedenspflicht für alle, die dort Schutz suchten.

    Über das Ende der Burg Wildau und der kirchlichen Anlage gibt es keine schriftlichen Unterlagen. Es ist zu vermuten, dass nach dem Dreißigjährigen Krieg diese Stätten verwüstet waren und nicht wieder aufgebaut wurden, weil, ausgehend vom Sterberegister der St. Amanduskirche, die Verstorbenen ab Mitte des 17. Jahrhunderts immer in Datteln beerdigt wurden. So wie es üblich war, hat man dort, wo die Kapelle und der Friedhof waren, ein Holzkreuz errichtet, das aber in den 1940er Jahren (zur Zeit des NS-Regims) entfernt wurde.

    Der in Datteln-Klostern geborenen Heimatforscherin Rita Antonia Möcklinghoff- Kohts geb. Mönnich gen. Pflips war es ein Herzensanliegen, dass auf dem historischen Gelände am „Steinacker“ wieder ein Kreuz zur ehrenvollen Erinnerung an die Kapelle und den Ort der dort Bestatteten aufgestellt wird. Daher stiftete sie jetzt ein Marmorkreuz als kulturhistorisches Andenken, das am 25. Juli 2017 im Beisein des Bürgermeisters, der Nachbarn und des Vorsitzenden des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins eingeweiht und von Pfarrer Hugo Bresser gesegnet wurde.

    Der Vorsitzende des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Theodor Beckmann nahm als Gast an der Einweihung des neuen Gedenkkreuzes in der Wildau teil. Mit der Stifterin Frau Rita Möcklinghoff-Kohts wünscht er sich, dass alle Bürger und Bürgerinnen, vor allem die Klosterner, diesen besonderen Ort als Teil der gemeinsamen Geschichte in Ehren halten.

  • Ins Herz des Ruhrgebiets

    Bei optimalen Witterungsbedingungen – milden Temperaturen, trockener Luft und einem leichten Westwind, der die Gruppe am Nachmittag unterstützend nach Hause trug – konnte der Vorsitzende des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Theodor Beckmann die Mitglieder und Gäste zu einer Radtour in das Herz des Ruhrgebiets begrüßen. Der etwa 50 km lange Rundkurs war gesäumt von den Überresten des Bergbaus, der diese Region geprägt und geformt hat: sanierte, zu Gewerbegebieten umgestaltete Zechengelände, umgeben von Zechenmauern, flankiert von Zechenhäusern, verbunden durch Zechenbahntrassen, dazu die Zechenhäfen am Rhein-Herne-Kanal, die Kulturzeche Unser Fritz 2/3, Kohlenlager, Abraumhalden und die Emscher als Abwasserkanal.

    Höhepunkt und Ziel der Fahrt war das in diesem Sommer wiedereröffnete Heimatmuseum „Unser Fritz“ in Wanne-Eickel. Die Ausstellungsstücke im ehemaligen Schulgebäude der Kolonie weckten zahlreiche Erinnerungen an die eigenen Kinder- und Jugendjahre: Familie, Schule, Arbeit und Freizeit werden mit vielen Exponaten liebevoll in Szene gesetzt. Und das Büdchen im Hof des Museums bot den idealen Hintergrund für das Gruppenfoto.

  • Heimatverein auf Tour

    Gut gelaunt waren Freunde des Dattelner Heimatvereins zu einer Radtour gestartet. Ziel war das neu gestaltete Heimatmuseum „Unser Fritz“ in Wanne- Eickel. Doch nach wenigen Kilometern setzte ein Regen ein, der die Heimatfreunde um den Vorsitzenden Theodor Beckmann (r.) zur Aufgabe zwang. Einen erneuten Versuch will man am 16. Juli wagen. Treffen zur Abfahrt ist wieder um 10.30 Uhr am Neumarkt. Das Museum in Wanne zeigt beispielhaft die Geschichte des Ruhrgebiets zwischen 1890 und 1980. Herausragende Exponate sind die alte Drogerie mit einer Einrichtung aus der Zeit des Jugendstils, ein alter Kiosk sowie ein Klassenzimmer aus der Zeit um 1900. (Dattelner Morgenpost vom 04.07.2017; Foto: Norbert Schmitz)