Aktuelles

  • Werke zum Schmunzeln

    Rainer Schepper las beim Heimatverein aus Augustin Wibbelts Lyrik

    von Norbert Schmitz, Dattelner Morgenpost vom 7. Juli 2017

    DATTELN Das war ein Nachmittag, der ganz und gar den Geschmack von Freunden der plattdeutschen Mundart traf.

    Der Heimatverein hatte am Mittwoch mit Rainer Schepper nicht nur einen fundierten Kenner des Plattdeutschen eingeladen, sondern auch gleichzeitig einen Experten, der sich mit Leben und Werken von Augustin Wibbelt (1862-1947) intensiv beschäftigt hat.

    „Wibbelt zählt zu den größten niederdeutschen Lyrikern. Seine Werke sind menschlich und ethisch aktuell geblieben“, führte der Referent zu Beginn der Veranstaltung im Etienne-Bach-Haus aus, bevor er mit seiner Rezitation, teilweise auch in hochdeutsch, begann, Der 90-jährige Rainer Schepper hat Augustin Wibbelt noch prsönlich kennengelernt, was er als ein großes Glück bezeichnet. Der Münsteraner besitzt einen großen Teil des Nachlasses von Augustin Wibbelt und veröffentlichte zahlreiche Werke des Dichters und katholischen Priesters in textkritischen Ausgaben.

    Schepper beeindruckte seine Zuhörer mit frei vorgetragenen Gedichten, las mit fester Stimme aber auch längere Beiträge Wibbelts vor, in denen er sich unter anderem mit Sexualität und Moral im Jahre 1925 auseinandersetzte. Im Mittelpunkt standen jedoch die plattdeutschen Werke, die sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken anregen. Wibbelt hatte seine Mitmenschen genau beobachtet, ihnen nicht nur „aufs Maul“ geschaut und ihr Verhalten wie in dem Buch „Drüke Möhne“ niedergeschrieben.

    Rainer Schepper hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten in Westfalen einen Namen als Autor und Rezitator des Plattdeutschen erworben, Zurecht, wie man am Mittwochnachmittag in Datteln feststellen konnte.

    Aus Werken des wohl bekanntesten niederdeutschen Lyrikers Augustin Wibbelt rezitierte Rainer Schepper (l.) auf Einladung des Heimatvereins. (Foto: Norbert Schmitz)

  • Gläsernes Dokument zum 100. Geburtstag

    Heimatverein enthüllte feierlich eine Zeittafel am Lutherhaus

    von Alfred Pfeffer, Dattelner Morgenpost vom 1. Juli 2017

    DATTELN. 100 Jahre alt wurde das Lutherhaus im vergangenen Jahr, jetzt gab es ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk vom Plattdeutschen Sprach- und Heimatverein: Eine Zeittafel, die die wichtigsten Stationen in der bewegten Geschichte des ehrwürdigen Hauses nachzeichnet. Gestern Nachmittag wurde die gläserne Zeittafel feierlich enthüllt.

    Es ist die 23. ihrer Art. In den zurückliegenden Jahren hatte der Heimatverein unter anderem die Geschichte des Rathauses, der Friedenskirche, der Zeche, des alten Marktplatzes „Tigg“ oder des Kanalkreuzungspunktes mit Zeittafeln dokumentiert.

    1916, mitten im 1. Weltkrieg, wurde das Lutherhaus gebaut. Es diente der um die Jahrhundertwende enorm gewachsenen evangelischen Gemeinde in Datteln als Gotteshaus. Bis zum Bau der Lutherkirche (Einweihung 1928) beherbergte das Lutherhaus einen großen Bet-Saal für die Gläubigen. Danach wurde das Haus in ein Gemeindezentrum umgewandelt. Als dann im zweiten Weltkrieg das Dach der Kirche zerstört wurde, stieg das Lutherhaus noch einmal für vier Jahre zur Gottesdienststätte (19944 bis 1948) auf, um danach wieder seine Bestimmung als Gemeindezentrum zu finden. Jahrzehnte lang spielte das Lutherhaus schließlich eine wichtige Rolle im Leben der christlich geprägten Gruppen und Vereine.

    Nach einigen Jahres des Leerstandes füllen inzwischen zahlreiche Kinder das Lutherhaus mit Leben, seit 2014 ist es der Evangelische Kindergarten. Die Kinder waren es auch, die die Tafel-Enthüllung gebührend feierten, mit einem lustigen Lied.

    Bildunterschrift: Theodor Beckmann (Heimatverein), der federführend an der Zeittafel gearbeitet hatte, und Birgit Ozimek (Kindergarten-Leiterin) enthüllten das gläserne Dokument. (Foto: Kalthoff)

    2. Bild: Die Kindergartenkinder sangen vor und nach der Enthüllung der Zeittafel zwei lustige Lieder.

  • Plattdeutscher Nachmittag

    Rainer Schepper liest Augustin Wibbelt

    Der Plattdeutsche Sprach- und Heimatverein Datteln hat Rainer Schepper nach Datteln eingeladen. Er kommt am 5. Juli 2017 und liest aus den Werken des wohl bekanntesten westfälischen Mundartdichters Augustin Wibbelt.

    Rainer Schepper (90) hat sich in den letzten Jahrzehnten in Westfalen einen Namen als Autor und Rezitator niederdeutscher Sprache erworben. Seit 1978 arbeitet er als freier Schriftsteller, Publizist und Rezitator in Münster. Er ist Autor von Hörspielen, Kommentaren und Gedichtrezitationen für diverse Hörfunksender. Seit 1997 ist er Redakteur der Sendung Denn es steht geschrieben im Offener Kanal TV Münster.

    Besonders eng verbunden ist Rainer Schepper mit Augustin Wibbelt (1862-1947) und seinem Werk. Er hat ihn persönlich gekannt und stand ihm nahe. Er besitzt einen großen Teil seines Nachlasses und veröffentlichte zahlreiche Werke des Dichters in textkritischen Ausgaben.

    Augustin Wibbelt begann 1891 als Redakteur der katholischen Wochenschrift “Ludgerus-Blatt” damit, plattdeutsche Erzählungen zu veröffentlichen. Das umfangreiche literarische Werk des Dichters nimmt in der niederdeutschen Literaturgeschichte einen bedeutenden Platz ein. Wibbelt hat selbst bei seinen launigsten Texten dem Leser etwas zu sagen: mal lachend, mal schmunzelnd, mal mit bissiger Ironie, mal mitfühlend und mitleidend lenkt er den Blick auf die vielen Schwächen und Fehler seiner Mitmenschen, charakterisiert ihre Tugenden und beschreibt ihre Lebensart. Seine erfolgreichen Romane, wie etwa der “Schulte Witte”, seine zahlreichen Publikationen in Zeitschriften erreichten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein riesiges Publikum. Er wirkte prägend auf viele andere niederdeutsche Autoren, auch auf Rainer Schepper. Der Gedichtband Mäten-Gaitlink (hochdeutsch Märzamsel) gilt als sein wichtigstes Werk. Noch bis ins 21. Jahrhundert lernen Schulkinder, die längst kein Plattdeutsch mehr sprechen, sein Gedicht Dat Pöggsken (Das Fröschlein) auswendig. Als Anerkennung für sein dichterisches Werk erhielt Wibbelt 1946 den Annette von Droste-Preis der Provinz Westfalen.

    Dat Pöggsken Pöggsken sitt in’n Sunnenschien, O, wat is dat Pöggsken fien Met de gröne Bücks! Pöggsken denkt an nicks. Kümp de witte Gausemann, Hät so raude Stiewweln an, Mäck en graut Gesnater, Hu, wat fix Springt dat Pöggsken met de Bücks, Met de schöne gröne Bücks, Met de Bücks in’t Water!

  • Heimatverein radelt nach Wanne

    Besuch des neugestalteten Heimatmuseums

    Start der Radtour: Sonntag, 2. Juli 2017, 10:30 Uhr ab Datteln Neumarkt

    Der Plattdeutsche Sprach- und Heimatverein lädt seine Mitglieder und Gäste am 2. Juli 2017 ein zu einer Radtour nach Herne-Wanne. Los geht es um 10.30 Uhr am Dattelner Neumarkt zunächst in Richtung Rhein-Herne-Kanal mit einer ersten Rast am Yachthafen in Pöppinghausen. Ziel der Fahrt ist das neugestaltete Heimatmuseum Unser Fritz im Gebäude einer ehemaligen Schule im Herner Stadtteil Wanne. Es zeigt beispielhaft die Geschichte des Ruhrgebiets zwischen 1890 bis 1980. Herausragende Exponate sind die alte Drogerie mit einer Einrichtung aus der Zeit des Jugendstils, ein alter Kiosk sowie ein Klassenzimmer aus der Zeit um 1900. Begrüßt werden die Besucher gleich zu Beginn von der „Dame aus Beton“, der Skulptur „Gisela“ des Bochumer Künstlers Olaf Kuhoff, die mit Lockenwicklern und Kissen aus einem Fenster lehnt. Weitere Informationen zu dieser Rundtour (ca. 50 km) sind beim Vereinsvorsitzenden Theodor Beckmann (Tel. 02363-65852) erhältlich. Eine förmliche Anmeldung ist nicht erforderlich.

    Foto: Am Empfang des Wanner Heimatmuseums Unser Fritz begrüßt „Gisela“, die „Dame aus Beton“ des Bochumer Künstlers Olaf Kuhoff den Vorsitzenden des Dattelner Heimatvereins.

  • Die 3. Generation Ruhrgebiet

    Dattelner Ratsherren mit Migrations-Hintergrund sprechen beim Heimatverein über ihre Arbeit

    von Alfred Pfeifer, Dattelner Morgenpost vom 14. Juni 2017

    DATTELN. „Ich kann bis heute kein Fußballspiel Deutschland gegen die Türkei gucken. Da bin ich hin- und hergerissen, beides ist meine Heimat“, gestand der SPD-Ratsherr Hakki Sancaktaroglu jetzt bei einem Besuch des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins. Unter dem Titel „Heimat finden“ hatte der Verein drei Kommunalpolitiker mit Migrations-Hintergrund eingeladen, über die Beweggründe für ihr politisches Engagement in ihrer Heimatstadt Datteln zu sprechen.

    Moderiert vom Vorsitzenden des Heimatvereins, Theo Beckmann, wurde es ein sehr interessanter und kurzweiliger Nachmittag im frisch renovierten Dorfschultenhof.

    Die drei Ratsmitglieder Mohamad El-Zein (Grüne), Muhammet Aytekin (CDU) und Hakki Sancaktaroglu (SPD) sind natürlich längst deutsche Staatsbürger, aber ihr Weg dorthin, ihre Vogeschichten sind ganz unterschiedlich.

    Der CDU-Ratsherr Muhammet Aytekin zum Beispiel kam erst mit 18 Jahren nach dem Abitur in der Türkei nach Deutschland. „Mein Vater war schon zehn Jahre zuvor, 1964, als Gastarbeiter nach Deutschland gegangen. Er war Bergmann auf der Zeche Ewald. Damals waren alle wertvollen Sachen made in Germany. Deshalb wollte ich unbedingt hierher. Mein Vater hat das nicht gern gesehen, er wollte, dass ich in der Türkei bleibe.“ In den 70er und 80er-Jahren machte Aytekin dann seine prägenden Erfahrungen, die ihn schließlich in die Politik führten. „Die türkischen Gastarbeiter der ersten und zweiten Generation haben ganz viel falsch gemacht. Sie haben immer wieder gesagt, dass sie eines Tages zurück gehen werden, haben ihr ganzes Geld in die Türkei geschickt und dort Häuser gebaut, die dort später alle leer standen, während sie hier in Schlichtwohnungen lebten und sich in Gettos abschotteten.“ Ein weiterer gewichtiger Schritt in die falsche Richtung sei das Aufkommen des Satellitenfernsehens gewesen. Nun lebten immer mehr Migranten in Parallelgesellschaften. Dagegen wollte Aytekin etwas tun. Zunächst als Vorsitzender des Ausländerbeirates (1999), und wenig später kandidierte er für den Stadtrat, weil er erkannte, dass er dort sehr viel mehr bewegen konnte. Wie wichtig sein politisches Engagement sei, das könne man daran sehen, „dass beim Referendum 70 Prozent der Türken im Ruhrgebiet gegen die Demokratie gewählt haben“.

    Auch der Grünen-Politiker Mohamad El-Zein hatte frühzeitig großes Vertrauen in die politischen Gremien seiner neuen Heimat. Als Kind des Bürgerkrieges im Libanon kam er im Dezember 1986 nach Datteln und wurde „hier sehr herzlich aufgenommen“. Als ältester Sohn der Familie war er schon früh für seine acht Geschwister mitverantwortlich. „Da habe ich es mit der Schule nicht so genau genommen.“ Nur gut, dass es in den entscheidenden Momenten immer wieder engagierte Dattelner gab, die ihn unter ihre Fittische nahmen. Mal war es die Lehrerin, mal war es der Lehrmeister. Am Ende machte El-Zein Karriere und schaffte die Prüfung zum Konditormeister. Seine Unterstützer von damals sind für ihn leuchtende Beispiele, dass es sich lohnt, sich für andere einzusetzen. Da war der Weg in die Kommunalpolitik nicht mehr weit, „denn ich war mir sicher, dass ich im Stadtrat etwas verändern kann“. Aus eigener, guter Erfahrung rät Mohamad El-Zein den Geflüchteten, die heute hier her kommen: „Macht Sprachkurse, besucht Integrationskurse, kniet euch in der Schule rein. Das ist eine große Chance für euch.“

    Sozialdemokrat Hakki Sancaktaroglu ist gebürtiger Dattelner („Meine Kinder sind jetzt die dritte Generation Ruhrgebiet“, sagt der Ratsherr schmunzelnd). Allerdings wurde er mit einem Jahr zu den Großeltern in die Türkei geschickt, weil die hart arbeitenden Eltern sich nicht ausreichend kümmern konnten. Erst mit zehn Jahren kam Hakki zurück. Sehr zielstrebig nahm er als junger Mann ein Ingenieurstudium auf, das er mit Diplom abschloss, um dann noch ein zweites Studium zum Bankwirt anzuhängen. Im Jugendzentrum kam er das erste Mal mit Politik in Berührung. Und weil er „keine richtige Kindheit“ hatte und seine Familie in jungen Jahren sehr vermisste, ist ihm Familienpolitik bis heute besonders wichtig und eine Triebfeder seiner politischen Arbeit. Es gehe ihm aber auch darum, zu zeigen: „Ich gehöre nicht in eine Sonder-Schublade, ich bin einer von euch!“

    Foto: Der Heimatverein lud zum Kaffeetrinken mit Ratsherren (v.l.): Mohamad El-Zein, Theo Beckmann, Muhammet Aytekin und Hakki Sancaktaroglu.

  • Heimat finden

    Beginn: 7. Juni 2017, 14:30 Uhr im Dorfschultenhof Datteln, Genthiner Straße 7

    Unter dem Motto „Heimat finden“ hat der Plattdeutsche Sprach- und Heimatverein drei Dattelner Stadtvertreter mit Migrationshintergrund eingeladen. Im Dorfschultenhof (ehem. Hermann-Grochtmann-Museum) werden Muhammet Aytekin (CDU), Hakki Sancaktaroglu (SPD) und Mohamad El-Zein (WG Die Grünen) am 7. Juni 2017 um 14:30 Uhr von ihren Erfahrungen und Erlebnissen berichten, die sie bewegt haben, sich kommunalpolitisch für ihre „Heimatstadt Datteln“ zu engagieren. Sie wohnen und leben in dieser Stadt; das Wohl und Gedeihen dieser Stadt liegt ihnen am Herzen. Sie werden erzählen, wie es dazu kam, dass sie in Datteln ankamen, wie sie hier heimisch wurden und wie sich bei ihnen als persönliches Lebensziel der Wunsch entwickelte, in „ihrer Stadt Datteln“ verantwortliche Funktionen zu übernehmen. Und sicherlich werden sie darüber sprechen, wie lebens- und liebenswert diese Stadt ist und dass kommunalpolitisches Engagement Sinn und Spaß macht, immer in der Absicht, die Stadt voranzubringen und weiterzuentwickeln.

  • Bericht zur Fahrt nach Rheine – Besuch des Gertrudenstiftes und des Klosters

    Hochzufrieden mit all dem, was Ihnen an diesem warmen, wunderschönen Sommertag geboten wurde, sind die Teilnehmer der Fahrt des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins in den nordwestlichen Zipfel Westfalens nach Datteln heimgekehrt. Sie hatten den Wechsel des ehemaligen Pfarrers in Datteln, Martin Limberg, ins Gertrudenstift zu Rheine zum Anlass genommen, dem Stift und dem nahe liegenden Kloster Bentlage einen Besuch abzustatten. Das neue Gertrudenstift wurde am 20. März 2005 durch Bischof Dr. Reinhard Lettmann eingeweiht. Martin Limberg, der heute Spiritual in diesem Bischöflichen Exerzitien- und Fortbildungshaus ist, erzählte seinen Gästen aus Datteln von seiner Arbeit in Rheine und zeigte ihnen den modernen, offenen und gradlinigen Bau des Hauses, das allen Suchenden und Christen, Pfarreien, Gemeinschaften und Verbänden ein Ort der Begegnung, der Bildung und der lebendigen Spiritualität sein will.

    Nach dem Mittagessen im Gertrudenstift wanderten die Dattelner Heimatfreunde ins benachbarte Kloster Schloss Bentlage. Wegen seiner Lage an der Ems, inmitten der mehrere Jahrtausende alten Kulturlandschaft des Bentlager Waldes, ist das Klosterschloss ein beliebtes Ausflugsziel für (Rad)-Wanderer und Kulturliebhaber. In einem einstündigen Rundgang ließen sich die Besucher über die fast 600jährige Geschichte und die vielfältigen Nutzungen der Klosteranlage heute informieren: das Kloster wurde 1437 von den Kreuzherren des Ordens des Heiligen Kreuzes gegründet und war bis zur Auflösung durch Napoleon 1803 auf seine heutige Größe angewachsen. Besonderen Eindruck hinterließen die zwei spätmittelaterlichen Reliquienschreine im Klostermuseum, sowie die Malereien der bekannten westfälischen Künstler August Macke, Wilhelm Morgner, Paula Modersohn-Becker, Otto Modersohn oder Christian Rohlfs in der „Westfälischen Galerie“. Kaffee und Kuchen unter den riesigen Kastanien des Klostercafés am Ufer der Ems rundeten den gelungenen Tag ab.

    Foto: Spiritual Martin Limberg empfängt seine Gäste aus seiner ehemaligen Dattelner Pfarrei an seiner neuen Wirkungsstätte im Foyer des Gertrudenstifts in Rheine-Bentlage.

  • Fahrt nach Rheine – Besuch des Gertrudenstiftes und des Klosters Bentlage

    Der Plattdeutsche Sprach- und Heimatverein Datteln nimmt den Wechsel des ehemaligen Pfarrers in Datteln, Martin Limberg, ins Gertrudenstift zu Rheine zum Anlass für einen Besuch des Stiftes und des nahe liegenden Klosters Bentlage am 27. Mai 2017. Er möchte Mitglieder und Gäste einladen mitzufahren.

    Das neue Gertrudenstift wurde am 20. März 2005 durch Bischof Dr. Reinhard Lettmann eingeweiht. Mit seiner modernen, offenen und gradlinigen Ästhetik möchte das Haus als Exerzitien- und Bildungshaus des Bistums Münster allen Suchenden und Christen, Pfarreien, Gemeinschaften und Verbänden ein Ort der Begegnung, der Bildung und der lebendigen Spiritualität werden. Martin Limberg ist heute Spiritual im Bischöflichen Exerzitien- und Fortbildungshaus und Leiter der Diözesanstelle “Berufe der Kirche” in Münster.

    Am Nachmittag erfahren wir in einem Rundgang durch das Kloster Bentlage Wissenswertes über das Kloster heute und seine 500jährige Geschichte. Highlights der Führung sind die spätmittelaterlichen Reliquiengärten im Klostermuseum, sowie die Malereien in der Westfälischen Galerie.

    Abfahrt: 9:00 Uhr vom Neumarkt, Rückkehr gegen 20 Uhr. Unkostenbeitrag 35 Euro/Person. Anmeldungen bei Theodor Beckmann Tel. 02363-65852.

  • Ein ereignisreiches Wochenende …

    … liegt hinter dem Vorsitzenden des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins: am Freitag Teilnahme am Reichshofessen in Oer, am Samstag ein Vortrag vor Marinekameraden aus Westfalen und der traditionelle Schnadgang des Vereins, am Sonntag eine Wanderung zu den Ahsener Fischteichen.

    Als Gast bei den Nachbarn in Oer-Erkenschwick

    Kultur trifft Lukullisches – so kann man den unterhaltsamen Abend beim Reichshofessen im Pfarrheim St. Peter und Paul in Oer bezeichnen, bei dem sich der Vorsitzende und die Ehrenvorsitzende aus Datteln köstlich amüsierten. Dieses Essen geht zurück auf den historischen Reichshof in Oer und hat beim Heimatverein Oer-Erkenschwick eine mehr als 80-jährige Tradition. Es findet immer nach den beiden Lehrabenden zu Beginn eines jeden Jahres statt. Selbstverständlich steht an diesen Abenden auch Heimatgeschichte auf dem Programm. Bevor sich die Gäste Sauerkraut, Mettwurst und Stampfkartoffeln schmecken ließen, unterhielt Arno Straßmann (Recklinghausen) die Anwesenden mit alten Fotos aus Oer-Erkenschwick, denen er jeweils den Blickwinkel von heute gegenüber stellte..

    Ein Vortrag im Heimboot Krebs

    Der Vorsitzende der Dattelner Marinekamerdaschaft, Reinhold Kranz, hatte den Vorsitzenden des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins eingeladen, vor den Vertretern des Landesdelegiertentages des Landesverbandes Westfalen im Deutschen Marinebund e. V. Datteln im Wandel der Zeit zu skizzieren. Er nutzte die Gelegenheit, den Bogen zu spannen von den Anfängen der Besiedelung im Dattelner Raum in der Jungsteinzeit (2500 v. Chr.) bis hin zu den Entwicklungschancen der Stadt als Industriegemeinde, Einkaufsstadt und Wohnort zwischen Feldern, Wäldern und Wasser heute. Aufmerksame Zuhörer, langanhaltender Beifall und ein wertvolles Buchgeschenk belohnten den Referenten für seinen informativen Vortrag.

    Bereits seit 1976 dient das ehemalige Schnelle Minensuchboot “Krebs”, das zwischen 1959 und 1973 im Dienst der Bundesmarine stand, der Dattelner Marinekameradschaft aufgebockt als Heimboot.

    Zu Besuch in der Losheide

    Das Sammeln von Randerfahrungen ist elementarer Bestandteil des Schnatgangs. Diese Erfahrung machten auch die Teilnehmer des diesjährigen Schnatgangs des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins, als sie sich auf dem Hubertusweg Richtung Losheide bewegten. Begleitet vom ohrenbetäubenden Lärm der Schüsse vom Schießstand gingen sie Richtung Osten. Die sportlichen, die großen, die auf jeden Fall teuren Autos verraten, dass die Nutzer dieser Anlage (mit Kennzeichen aus ganz Nordrhein-Wesfalen) weder Arbeitslose noch Hartz-4-Empfänger sind, sondern dass sie einer wohlhabenden Schicht mit Geld und Einfluss angehören. Und sie wissen, welche Schritte nötig sind, diese in Teilen der Dattelner Bevölkerung unbeliebte und umstrittene Anlage dauerhaft zu erhalten. Mehr als 80 Jahre am Ort, wird sich diese Interessengruppe nicht kampflos von ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung trennen, dem Erzeugen von möglichst viel Krach durch das Betätigen von Schusswaffen.

    Der Hubertusweg führt durch Waldgebiet und endet an der Stadtgrenze zu Waltrop. Nach Überquerung der stark befahrenen Waltroper Straße, die Datteln mit Waltrop verbindet, gönnten sich die Teilnehmer des Rundgangs den traditionellen Umtrunk, der beim Überschreiten der Grenze auf das Wohl der Gemeinde gespendet wird. Auf der alten Waltroper Straße, heute Die Teipe genannt, führte der Weg zurück nach Datteln. Zwei Dinge fallen den Grenzgängern auf, erstens die alte Trasse für die Straßenbahnverbindung, die es hier mal zwischen Datteln und Waltrop gegeben hat, und zweitens ein großes schmiedeeisernes Tor, dahinter eine Pappelallee zu einem herrenhausähnlichen Landhaus.

    Südlich der Straße, versteckt in einem kleinen Seitenweg hinter den Büschen des kleinen Waldgebiets, liegt das Vereinsgelände des Jagdbogenclubs 1987 Datteln e.V. Die Zukunft dieses Clubs ist gefährdet, da das gepachtete Vereinsgelände für die Ablagerung von Bodenaushub vorgesehen ist, der im Zuge der Kanalverbreiterung anfällt. Die Planungen des Wasserstraßen-Neubauamtes Datteln sehen vor, den Bodenaushub von ca. 1,4 Millionen Kubikmetern auf der Halde Losheide abzulagern.

    Vom Regen verschont kehrten die Teilnehmer nach gemütlichen 1½ Stunden an den Ausgangspunkt ihrer kleinen Wanderung am Dattelner Hafen zurück. Weil´s so schön war und die Strecke wirklich abwechslungsreich, aber auch ohne Anstrengung zu schaffen ist, hat die Vereinsführung die Absicht, die Wanderung im Mai zu wiederholen: los geht es am Sonntag, 21. Mai 2017 um 14:30 Uhr am Hafenrestaurant.

    Gäste und Mitglieder des Vereins besuchen das Vereinsgelände des Jagdbogenclubs 1987 Datteln e.V.

    Auf krummen Pfaden durch die Haard

    Aufgeschreckt durch die Nachricht, dass die ehemaligen Fischteiche in Ahsen in den letzten Wochen durch neue Stacheldrahtzäune eingezäunt worden sind, machte sich eine Gruppe von Heimatfreunden unter Leitung von Rolf Sonderkamp (Hohe Mark Tourismus e. V.) auf den Weg, um sich mal diesen Zaun anzusehen. Die Wanderer werden vor lebensgefährlichen Tieren gewarnt, aber es waren keine Tiere zu sehen. Seit den 1970er Jahren sind die ehemaligen großen Wasserflächen, die noch immer gut zu erkennen sind, trocken gefallen, der Damm zwischen den Wiesenflächen, der zum heute verschwundenen Haus des früheren Fischmeisters führt, war aber all die Jahre gut begehbar, jetzt ist die Nutzung durch einen Zaun abgesperrt. Im Februar stand in der Dattelner Morgenpost, dass der Eigentümer der Flächen, die Haus Vogelsang AG, auch hier zehn bis zwölf ihrer beliebten Aubrac-Rinder ansiedeln will, die die Landschaftspflege übernehmen sollen. Dass die neuen Weidezäune im Verlaufe der alten Tramepelpfade durchgekniffen werden, mag für den Eigentümer unerfreulich sein, aber man sollte die Wanderer zumindest darüber aufklären, warum nicht nur das ehemalige südliche Seengebiet eingezäunt wurde, sondern auch der angrenzende als Spazierweg beliebte Damm zwischen den großen Weideflächen.

    Am neuerrichteten Gatter an den Ahsener Fischteichen wundert sich Rolf Sonderkamp (Hohe Mark Tourismus e.V. darüber, dass der Weg der 2. Etappe des Hohe-Mark-Steigs durch einen Stacheldraht versperrt ist.

  • Eindringlicher Appell an die evangelische Gemeinde

    Friedenskirche: Glocken, Altar und Taufbecken sollen erhalten bleiben

    Von Norbert Schmitz, Dattelner Morgenpost, 18. April 2017

    MECKINGHOVEN. Die Glocken, der Altar und das Taufbecken in der Friedenskirche sollten erhalten bleiben. „Das ist unser großer Wunsch“, appellierte die Ehrenvorsitzende des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins, Gertrud Ritter, an die Verantwortlichen in der evangelischen Kirchengemeinde.

    Die 90-Jährige ging vor dem ökumenischen Gottesdienst auf die Bedeutung des ältesten evangelischen Gotteshauses in Datteln ein, das die Wirren zweier Weltkriege überstanden hat. „In all diesen schweren Jahren haben die hier tätigen Pfarrer den Menschen Trost gespendet“, sagte Gertrud Ritter mit bewegter Stimme. Wie berichtet, hat sich die evangelische Gemeinde von der Friedenskirche als Gotteshaus getrennt, nachdem Diakon Horst Borrieß in den Ruhestand verabschiedet worden war.

    Zur Erinnerung an das segensreiche Wirken hat Borrieß eine Bildergalerie aller in der Friedenkirche tätig gewesenen Pfarrer angebracht.

    Der Gottesdienst mit Pfarrer em. Hans Overkämping wurde traditionell in plattdeutscher Sprache gehalten, auch die Predigt, in der Overkämping auf die Rolle Judas einging, der seinen Freund Jesus für ein paar Silberlinge verraten hatte. „Wenn es diesen Verrat nicht gegeben hätte, könnten wir keinen Gründonnerstag und kein Ostern feiern“, schloss Overkämping.

    Theo Beckmann, Vorsitzender des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins, machte darauf aufmerksam, dass die Kollekte für den Erhalt der Friedenskirche sei. „Bitte geben Sie reichlich“, wandte er sich an die Gottesdienstbesucher.

    Gleichzeitig machte Theo Beckmann auf die nächsten Aktivitäten der „Plattdeutschen“ aufmerksam. Das ist der Schnatgang am Samstag 22. April, um 14.30 Uhr ab Hafenrestaurant und am 27. Mai eine Tagesfahrt nach Rheine, wo man den ehemaligen Amandus-Pfarrer Martin Limberg besuchen möchte.

    Für diese Fahrt nimmt der Vorsitzende (Tel. 65852) noch Anmeldungen entgegen.