Aktuelles

  • Staunen im Staudengarten – Plattdeutsche auf Gartenfahrt nach Weseke

    Den Mitgliedern des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins und ihren Gästen stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben. Sie staunten nicht schlecht, als sie den abwechslungsreichen und romantischen Staudengarten von etwa 3000 qm Größe der Familie Picker in Borken-Weseke betreten hatten. Vor zehn Jahren angelegt, bietet dieser Garten mit einer Vielzahl von Pflanzen und Sorten so viel Charme und Blütenfülle wie eine große Gartenschau. Schöne Plätze zum Sitzen laden die Besucher ein zum Entspannen, zahlreiche dekorative Stilelemente und hübsche Accessoires inspirieren jeden Gartenbesitzer, seine eigenen Wünsche und Träume zu Hause zu verwirklichen.

    Zuvor war die Gruppe von Frau Boelker vom Heimatverein Weseke durch den in der Nachbarschaft liegenden Apothekergarten geführt worden. Sie führte die Gäste aus Datteln ein wenig durch die Geschichte der Heilpflanzen und weihte sie auch ein in aktuelle Anwendungsbereiche einzelner Heilkräuter. Im vereinseigenen Heimathaus gab es zudem lecker Kaffee und Kuchen.

    Foto: Reisegruppe des Dattelner Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins am Staudengarten Picker in Borken-Weseke

    Fahrt am 11. Juni 2013

  • Spaziergang mit Tiefgang

    Datteln/Waltrop. (jr) Wenn der Künstler, der ein Kunstwerk geschaffen hat – vor allem, wenn das Kunstwerk großräumig und etwa eineinhalb Kilometer lang ist- bei dessen Besichtigung voran schreitet und aus dem Nähkästchen der Entstehung plaudert, dann wird das meist eine lehrreiche Angelegenheit. Nicht anders war das jetzt beim Kurzausflug des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln zum Kreuzweg des Waltroper Allround-Künstlers Paul Reding auf der Abraumhalde der ehemaligen Zeche Waltrop. Rund 30 Mitglieder des Dattelner Heimatvereins fanden nach zwei vergeblichen Anläufen in den vergangenen Jahren jetzt endlich ideale Verhältnisse für diesen Besuch. Paul Reding empfing seine Gäste am Fuße der Halde und erläuterte unterwegs Intuition und Geschichte des Kreuzwegs, der in sieben Stationen den Leidensweg Christi schildert. Paul Reding: „Auf Initiative der KAB St. Marien Waltrop habe ich die Figurengruppen seinerzeit mit Hilfe der Firma Langendorff aus rostigen Stahlplatten geschnitten, geschraubt, geschweißt und einbetoniert.“ Das Material Stahl – heute schwarz lackiert – stehe als Symbol für den früheren Industriestandort, die Größe der Figuren dafür, dass dieser Kreuzweg als meditatives Erlebnis für Menschengruppen gedacht sei. Die Vorsitzende des Heimatvereins, Gertrud Ritter rezitierte an den Stationen nachdenkliche Texte aus Redings Passionsbuch „kein weg zurück“. „Handfeste vier Tonnen Stahl haben wir damals verbaut“, sagt der 74-Jährige. Seit sechs Jahren lädt der Kreuzweg ein zum „Spaziergang mit Tiefgang“ auf der Halde im Industriemuseum Zeche Waltrop. Auch bei anschließendem Kaffee und Kuchen im Manufactum zeigten sich die Dattelner Heimatfreunde noch immer beeindruckt. Paul Reding war für alle Fragen rund um seinen „Kreuzweg aus Stahl und Steinen“ offen.

    DML: „Spaziergang mit Tiefgang“ des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln auf dem „Kreuzweg aus Stahl und Steinen“ des Waltroper Künstlers Paul Reding (l.) auf der Abraumhalde des Industriemuseums „Zeche Waltrop“. Die Vorsitzende Gertrud Ritter liest Passionstexte aus Redings Band „kein Weg zurück“. Foto: Rottmann

  • Jahresprogramm 2013

    (Aktualisierte Fassung vom 24. Juli 2013)

    Liebe Heimatfreunde,

    für das Jahr 2013 haben wir wieder ein abwechslungsreiches Programm erstellt und bitten Sie, diese Termine vorzumerken und an den Veranstaltungen teilzunehmen.

    • Mittwoch, 13. März 2013, 15:00 Uhr, Hermann-Grochtmann-Museum
      Vor 90 Jahren besetzten die Franzosen das Ruhrgebiet u. a. auch die Zeche Emscher-Lippe.
      Erinnerungen an diese schwere Zeit mit der Inflation werden aufleben.

    • Gründonnerstag, 28. März 2013, 15:00 Uhr Friedenskirche am Schiffshebewerk
      Ökumenischer Gottesdienst zur Karwoche in plattdeutscher Sprache in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Waltrop.
      Der Gottesdienst wird zelebriert von Pfarrer Hans Overkämping und Schifferpastor Horst Borrieß.

    • Mittwoch, 17. April 2013, 14:00 Uhr Busfahrt zur Zeche Waltrop/Manufaktum
      ab Neumarkt 14:00 Uhr, ab Horneburg 14:15 Uhr; Fahrtkosten: 4,50 Euro.
      Der Künstler Paul Reding führt uns zu dem von ihm geschaffenem Kreuzweg auf der Halde der Zeche Waltrop und erklärt uns die einzelnen Stationen aus künstlerischer Sicht.
      Im Anschluss trinken wir Kaffee im Café Manufaktum. Rückfahrt: 17:30 Uhr ab Waltrop.

    • Mittwoch, 15. Mai 2013, 15:00 Uhr Hermann-Grochtmann-Museum
      „Der Mai ist gekommen“, wir singen Volkslieder mit Herrn Vatheuer und werden unterhalten mit Gedichten und Geschichten in Hoch- und Plattdeutsch.

    • Dienstag, 11. Juni 2013, Fahrt zum Blumen-, Kräuter- und Apothekergarten nach Borken-Weseke.
      Abfahrt 14:00 Uhr ab Neumarkt, 14:15 Uhr ab Horneburg. Rückkehr 18:00 Uhr
      Fahrtkosten: 10,00 Euro

    • Mittwoch, 03. Juli 2013, 14:00 Uhr Treffpunkt Neumarkt
      Fahrradtour rund um Datteln unter der Führung von Theo Beckmann. Ca. 15 bis 20 km mit Einkehrpausen.

    • Mittwoch, 28. August 2013, Tagesfahrt zur Porta Westfalica
      Abfahrt 9:00 Uhr ab Neumarkt, 9:15 Uhr ab Horneburg, Rückkehr 19:30 Uhr in Datteln.
      Fahrtkosten: 15,00 Euro. Nach dem Besuch des Kaiser-Wilhelm-Denkmals fahren wir nach Rinteln zum Mittagessen, anschließend ist eine Führung durch den Ort geplant. Weiter fahren wir zum Kloster Möllenbeck, dort ist Gelegenheit zum Kaffeetrinken.
      Es sind noch einige Plätze frei, um telefonische Anmeldung wird gebeten

    • Sonntag, 08. September 2013, 14:30 Uhr, Tag des offenen Denkmals – 100 Jahre Rathaus Datteln
      Datteln und Gedenken an den Dattelner Amtmann Schrakamp, der vor 125 Jahren im Kreis Recklinghausen zur Gründung von Orts- und Heimatkunde- Vereinen warb. Besichtigung und Führung durch das Rathaus. Anschließend gemütliches Beisammensein bei Kaffee und Kuchen im Hermann-Grochtmann-Museum.

    • Mittwoch, 02. Oktober 2013, 14:30 Uhr, Erntedankfeier in hoch- und plattdeutscher Sprache im Hermann-Grochtmann-Museum
      Die ökumenische Andacht gestalten Pfarrer Limberg und Pfarrer Mämecke. Anschließend, bei gemütlichem Kaffeetrinken, hören wir Gedichte und Geschichten aus unserer Jugendzeit, vorgetragen von unseren Mitgliedern.

    • Samstag, 09. November 2013, 14:30 Uhr, Vortrag im Hermann-Grochtmann-Museum über Synagogenarchitektur
      Die Anbringung der Zeittafel an den früheren Standort der Synagoge muss wegen einer Baustelle zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

    • Mittwoch, 04. Dezember 2013, 14:30 Uhr, St.-Dominikus-Kirche in Meckinghoven, Klosterstraße
      Theo Beckmann, Bruno Funcke und Gertrud Ritter führen uns durch die sehr geschichtsträchtige Klosterkirche. Anschließend Kaffeetrinken und adventliches Beisammensein im Pfarrzentrum.

    • Mittwoch, 15. Januar 2014, 14:30 Uhr, Hermann-Grochtmann-Museum, Neujahrsempfang mit Rückblick und Vorschau auf das Vereinsjahr 2014
      Apotheker Dr. Carlheinz Münnighoff stellt uns den neuen Kalender der Alten Apotheke vor (Bilder aus Datteln).
      Ilse Weiring erfreut uns wieder mit Neujahrshörnchen.

    • Mittwoch, 05. Februar 2014, 14:30 Uhr, Hermann-Grochtmann-Museum
      Erinnerungen werden wach durch Fotos von Veranstaltungen und Fahrten aus den letzten 30 Jahren unseres Vereins.

    Zu allen Veranstaltungen sind auch Nichtmitglieder als Gäste herzlich willkommen.

    Wir freuen uns auf Ihren Besuch und verbleiben mit einem herzlichen „gued goahn“

    Gertrud Ritter Vorsitzende

    Maria Huxel stellv. Vorsitzende

  • Nachruf auf Dr. Werner Burghardt

    Der Plattdeutsche Sprach- und Heimatverein Datteln 1922 e.V. trauert um den Vestischen Ehrenbürger und früheren Leiter des Vestischen Archivs Recklinghausen.

    All die Jahre hat er – auch als Herausgeber der „Vestischen Zeitschrift“ und des „Vestischen Kalenders“ - die Dattelner Heimatfreunde engagiert und liebevoll begleitet.

    Mit Hilfe seiner umfangreichen geschichtlichen Kenntnisse und seiner geduldigen und klaren Art hat er unser Interesse auf die Betrachtung lokalgeschichtlicher Themen gelenkt,

    Mit Rat und Tat hat er stets unsere Veröffentlichungen zur Dattelner Ort- und Heimatgeschichte gefördert und mit sachlichen Hinweisen unterstützt.

    Mit großer Überzeugungskraft und sprachlichem Geschick hat er in mehreren Vorträgen Dattelner Ortsjubiläen gewürdigt und den Zuhörern die komplizierten historischen Sachzusammenhänge früherer Epochen vor Augen geführt.

    Für diese enge und freundschaftliche Zusammenarbeit bedanken sich im Namen des Vereins Gertrud Ritter, Theodor Beckmann

  • Neujahrstreffen 2013 im Grochtmann-Museum

    So kann das Jahr 2013 beim Plattdeutschen Sprach- und Heimatverein Datteln gerne weiter gehen. Da gab’s beim Neujahrstreffen im Grochtmann-Museum nicht ausschließlich braves Zuhören. Apotheker Dr. Carlheinz Münnighoff hatte die Ausgabe 2013 seines „Historisches Datteln“-Kalenders mitgebracht. Der Kalender ist seit 1993 zum Jahreswechsel der Renner unter den Werbegeschenken der „Alten Apotheke“.

    Und spannenderweise hatte er auch jede Menge alte Fotos dabei, die nicht den Weg in den Kalender geschafft haben, aber trotzdem richtig interessant sind. „Leider“, so Münnighoff, „hat der Kalender jedes Jahr nur zwölf Blätter, und es gibt sooo viele spannende Fotos, die nach wie vor in Familienarchiven im Dunkel schlummern und nach Veröffentlichung schreien.“ Bilder wie die aktuellen Kalenderfotos, die diesmal zu jeder Menge Wortmeldungen aus dem Plenum führten.

    Da waren Zeitzeugen dabei, die alles noch so erlebt haben, wie es die alten Fotos zeigen. Nachfahren von Zeitzeugen erzählten Geschichten, die sie von ihren Vorfahren übermittelt bekamen. Kaspar Vollmer und Jürgen Rottmann, beide Bäckermeister, beide früher mit eigenen Betrieben in Datteln und noch heute „prima Kollegen“, waren da besonders gefragt, denn der Kalender 2013 läuft unter dem Oberthema „Bäckereien in Datteln“. Die beiden konnten sich noch gut erinnern an Brotlieferungen mit Pferd und Wagen. Kaspar Vollmer: „Wenn mein Opa ein Pferd brauchte, hat er immer auf der Trabrennbahn in Hillerheide eins ausgesucht, das für Rennen nicht mehr taugte.“ Oder an halsbrecherische Fahrten mit Brötchenkörben und Tortenkästen auf dem Fahrrad und an die ersten motorisierten Verkaufsmobile.

    Der Kalender, erinnert auch an viele andere Ereignisse und Persönlichkeiten. Wie etwa an Werner Kierfeld, der von 1946 bis 1961 Amtsdirektor im Amt Datteln war. Die Vorsitzende Gertrud Ritter erläuterte Pläne für 2013. Josef Weiring und Jürgen Rottmann boten Unterhaltsames in plattdütsk und hochdeutsch, Ilse Weirings Eiserkuchen schmeckten vorzüglich …

    … und Dr. Carlheinz Münnighoff schüttet ab August wieder hunderte von Fotos auf seinen Tapeziertisch. Auf der Suche nach neuen alten Bildern für zwölf Kalenderseiten 2014 …

    Neujahrstreffen beim PSHV Datteln. Mit lecker Eiserkuchen, Dr. Carlheinz Münnighoff (re.) und aktiven Besuchern

  • Gedenken und Gedanken zum 90. Geburtstag

    90. Geburtstagn des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln in weihnachtlichem Ambiente im Herrmann-Grochtmsnn-Museum. Gertrud Ritter (li.) freut sich über den Besuch vom Nikolaus und des Vorsitzenden des Heimatverfeins Waltrop, Norbert Frey, mit Gattin. MSD-Chef Christoph Vatheuer sorgte am Klavier für den passenden Ton.

    Zwar kein „richtiges“ Jubiläum aber doch schon ganz schön alt: 90 Jahre besteht der Plattdeutsche Sprach- und Heimatverein Datteln.

    Nur eben fünf Jahre jünger als „ihr“ Verein und bereits seit mehr als 30 Jahren als dessen Vorsitzende mit jeder Menge Kompetenz, Engagement und Herzblut im Amt ist die, in Meckinghoven geborene und in Horneburg lebende, Gertrud Ritter.

    Groß feiern, so hatte der Vorstand beschlossen, wolle man den 90. Vereinsgeburtstag nicht, einfach vergessen aber auch nicht. So entstand die Idee, als Kompromiss den Termin der Weihnachtsfeier am Mittwoch, 5. Dezember 2012 im Hermann Grochtmann-Museum für eine Gedenkfeier an all jene Menschen zu nutzen, die seit 1922 diesen Verein gegründet, gewandelt, gelenkt und geprägt haben.

    Gertrud Ritter erinnerte an die Gründung der Plattdeutschen Sprachgemeinschaft 1922 durch Mitglieder des Katholischen Gesellenvereins mit ihren Theateraufführungen in Mundart, und an den, 1924 aus der Taufe gehobenen, „Verein für Orts-und Heimatkunde“. Beide Vereine fusionierten 1959 zum heutigen Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins.

    Auch nur eine der Persönlichkeiten aus der Vergangenheit, die Gertrud Ritter als Protagonisten des Vereinslebens würdigte, in einer Berichterstattung zu vergessen, wäre ein Sakrileg. Sie alle zu nennen, würde diesen Rahmen sprengen.

    Nur so viel: Jede(r) von ihnen hat großen Anteil am Werdegang des Vereins. Und der Verein wünscht sich junges Blut an verantwortlicher Position. Damit auch zum 100. Vereinsgeburtstag gefeiert werden kann.

    Wie nah die Vergangenheit der Gegenwart gelegentlich auf die Pelle rücken kann, gab’s dann hautnah zu erleben. Aus dem Nichts entstand eine „Bombenstimmung“ im Saal.

    Bürgermeister Wolfgang Werner – als Gast anwesend – hatte über Handy erfahren und teilte mit, dass unangekündigt und ad hoc an der Kreuzung Amandusstraße/Grüner Weg eine Weltkriegsbombe entschärft werden müsse. Mit allem Drum und Dran: Straßensperrung, Evakuierung von 1 200 Menschen … im Klartext, viele Veranstaltungsgäste konnten nicht sofort in ihre Wohnungen zurück.

    Für echte Zeitzeugen im Publikum nicht gerade ein Grund für nostalgische Gefühle.

    Begonnen hatte der Gedenknachmittag mit einer ökumenischen Andacht mit Pfarrerin Susanne Kuckshoff und Pfarrer Martin Limberg. MSD-Chef Christoph Vatheuer am Piano hatte für alle Fälle die passenden Noten mitgebracht. Tenor Josef Weiring sang Hoch- und Plattdeutsches, Kaffee und Christstollen schmeckten, und auch St. Nikolaus ließ sich vom „Bombenalarm“ nicht daran hindern, seine Stutenkerle zu verteilen.

    Wäre ja eigentlich auch Weihnachtsfeier gewesen beim Heimatverein. Am 5. Dezember …

    Text und Foto: Jürgen Rottmann

  • Dankandacht und Feier zum 90jährigen Vereinsbestehen am 5. Dezember 2012

    Die Dankandacht und Feier zum 90jährigen Bestehen des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln 1922 e.V. findet statt am 5. Dezember 2012:

    Beginn um 14.30 Uhr im Herrmann-Grochtmann-Museum mit einer ökumenischen Dankandacht, gestaltet von Pfarrer Martin Limberg und Pfarrer Thomas Mämecke. Anschließend: Grußwort unseres Bürgermeisters Wolfgang Werner Gemeinsames Kaffeetrinken Erinnerungen und Rückblick auf 90 Jahre Vereinsgeschichte Zum Abschluss eine kleine Überraschung

  • Wichtige Terminänderungen

    Sonntag, der 9. September 2012, 15:00 Uhr

    Tag des offenen Denkmals in Zusammenarbeit mit der Stadt Datteln besichtigen wir den Bunkerstollen in Datteln, Heibeckstraße. Treffpunkt am Ärztehaus an der Brücke des Mühlenbaches.

    Mittwoch, der 24. Oktober 2012, 15:00 Uhr (ursprünglicher Termin: 3. Oktober)

    Hermann-Grochtmann-Museum: Wir zeigen den vom LWL herausgegebenen Kulturfilm Das Vest Recklinghausen 1952 Kulturfilm von Karl-Heinz Kramer.

  • Wie kommt der Strom in die Steckdose?

    …darüber macht man sich gemeinhin keine Gedanken. Er ist einfach drin, und man kann ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit auf Knopfdruck da raus holen.

    Der Heimatverein wollte es näher wissen und hatte sich und die Freunde vom Heimatverein Oer-Erkenschwick am Mittwoch, 15. August bei E.on eingeladen, um sich ein bisschen kundiger zu machen in Sachen Stromherstellung im Allgemeinen und des neuen 1100-Megawatt-Monoblock-Steinkohlekraftwerk „Datteln 4“ im Besonderen.

    Letzteres ist heftig umstritten und –zu etwa 80 % fertig gebaut – derzeit eine Baustelle im Wartestand, auf der an einigen Stellen weiter gebaut, an anderen auf Grund von Fehlern, _place_holder; Versäumnissen, Klagen und Einsprüchen aus vielen Richtungen eben nicht.

    Dennoch ist E.on davon überzeugt, dass das Kraftwerk Datteln 4 – zwar mit Verzögerung – ans Netz gehen und die uneffektiven „alten Möhrchen“ Datteln 1 bis 3, so wie Shamrock in Herne auf moderne weitaus effektivere Weise ersetzen wird.

    Kraftwerke, die im Wesentlichen Bahnstrom erzeugen und Fernwärme liefern. Schon heute fährt in Deutschland jeder 5. elektrisch betriebene Zug mit Bahnstrom aus Datteln. Sind die Blöcke Datteln 1 bis 3 erst einmal abgeschaltet, wird im neuen Block 4 gar 25% des, in Deutschland benötigten, Bahnstroms produziert.

    E.on-Mitarbeiterin Franziska Krasnici komprimierte das alles und noch vieles mehr in einem spannenden, knapp 2 ½ stündigen Vortrag und blieb darüber hinaus in einer angebotenen Fragerunde keine Antwort schuldig. Aber „Grau ist alle Theorie.“

    Auf einer Rundfahrt mit dem Bus machte E.on – Mitarbeiter Jörg Schlottmann den Heimatfreunden das soeben „Gelernte“ an Ort und Stelle transparent.

    Sowohl am 180 m hohen Kühlturm, der zu 20 % aus Beton besteht, der mit der Kraftwerksasche aus „Shamrock“ hergestellt ist und den Vorteil hat, dass er nicht nachdunkelt, als auch am, auf dem kompletten Kraftwerksgelände – pardon: -baustelle –, bereits als natürlichen Bachlauf renaturierten _place_holder; Ölmühlenbach. Mit „Wasserqualität Stufe 1“, so Jörg Schlottmann.

    Die Vorsitzende Gertrud Ritter bedankte sich bei den beiden Dattelner Neubürgern Franziska Krasnici und Jörg Schlottmann mit einer kleinen Auswahl „Dattelner Hefte“

    Text und Foto: Jürgen Rottmann

    (Das Foto zeigt die Gruppe vor dem neuen Kraftwerk „Datteln 4“)

  • Burgen, Brücken und Barock – Heimatverein auf Dattelner Spuren im Bergischen Land

    Da sage einer, der Hauch der konkret erlebten Heimatgeschichte habe bei ihm kein Gänsehaut-Gefühl erzeugt.

    Auf die Spuren der Dattelner Barockorgelbauer Joannes und Heinrich Streffing, deren Schaffenszeit für den Zeitraum von 1733 bis 1764 belegt ist, hatten sich 39 Mitglieder des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln beim Jahresausflug gesetzt. Fahrtziel war die evangelische Stadtkirche in Remscheid-Lüttringhausen.

    Die wurde nach dem verheerenden Stadtbrand von 1733 des damals noch selbstständigen Städtchens Lüttringhausen in der heutigen Form mit den riesigen Emporen und einem Fassungsvermögen von rund 1000 Personen wieder aufgebaut, und 1738 mit eben jener großen Orgel ausgestattet, die die Lüttringhausener 1736 bei dem „westfälischen Orgelmacher Joannes Streffing zu Datteln“ bestellt hatten, ein Jahr nach der Kirchweihe von 1737 geliefert bekamen, und mit 775 Reichsthalern bezahlen mussten.

    Jürgen Harder, nach 42 Jahren als Kirchenmusiker soeben in den Ruhestand getreten, stellte den Besuchern aus Datteln „seine“ Orgel zunächst in einem spannenden Vortrag und dann mit virtuosen Kabinettstückchen quer durch die Orgelliteratur der Jahrhunderte auch akustisch vor. Was da klingt, ist freilich eine Orgel der Firma von Beckerath aus Hamburg aus den 1970er Jahren. Die äußere Hülle ist nach Rekonstruktion heute wieder „Original-Streffing“. Einige Zierfiguren im Prospekt sind gar historische Streffing-Orginale. Streffing original ist auch der, durch die bauliche, nach rechts und links seitlich, anstatt nach vorn weisende Anordnung der Pedaltürme der 24-Register- Orgel, bedingte Klangeffekt. Nicht so ganz „westfälisch“, aber im Bergischen Land durchaus üblich, ist auch die Anordnung der Orgel samt Spieltisch hoch oben über Altar und Kanzel.

    Betrachtet man die Orgel als Gesamtkunstwerk, stellt sich die Frage, warum Lüttringhausen der einzige komplette Neubau der beiden „Orgelmacher zu Datteln“ blieb, die im Reparatur- und Pflegebereich in Westfalen offenbar durchaus einen guten Ruf hatten. Tief beeindruckt von diesem „Abtauchen“ in greifbare Heimatgeschichte, rundeten die Ausflügler mit Besuchen an den beiden „TOP 50“-Sehenswürdigkeiten Müngstener Brücke und Schloss Burg zu einem gelungenen Tag im Bergischen Land ab.

    Tief beeindruckt vom „Abtauchen“ in konkrete Heimatgeschichte lauschen die Mitglieder des Heimatvereins den Ausführungen des Lüttringhauser Kirchenmusikers Jürgen Harder über die Streffing-Orgel aus Datteln.

    König David und die Posaunenengel im Prospekt der Orgel sind noch Originalteile aus den Händen der Streffing-Brüder

    Es sieht so aus, als säße er mitten drin in der Orgel. Jürgen Harder steht neben dem Spieltisch ganz oben.

    „Bergische Kaffeetafel – oder besser gesagt, das, was der Wirt des „Hauses Müngsten“ dafür hielt – am großen Panoramafenster mit Blick zur Müngstener Brücke.

    Letzte Station im Bergischen Land: Schloss Burg an der Wupper

    (Text und Fotos: Jürgen Rottmann)