Schon seit 1991 nutzen die Angehörigen der russisch-orthodoxen Kirche allein die Schlosskapelle für ihre Gottesdienste. Farbenprächtige Ikonen und die Ikonostase, die Trennwand zwischen Kirchen- und Altarraum, prägen daher das Bild des Innenraumes. „Es gibt drei Türen in der Wand, durch die mittlere, das Königsportal, dürfen nur Priester gehen“, verrät Pfarrer Dr. Heinrich Michael Knechten.

Weil das Innere der Horneburger Schlosskirche vor gut einem Jahr aufwändig renoviert worden ist, nutzte der Plattdeutschen Sprach- und Heimatverein Datteln seinen Fahrradtag dazu, dem fast 400 Jahre alten Gotteshaus erneut einen Besuch abzustatten.

Pfarrer Dr. Heinrich Michael Knechten erläuterte den Mitgliedern des Vereins auch die einzelnen Maßnahmen der Renovierung der kleinen Kirche: „Wenn Fenster undicht sind, hat ein Innenanstrich wenig Sinn. Daher wurden die Fenster nicht nur gründlich gereinigt, sondern auch abgedichtet, um die Farbenpracht wieder zum Vorschein kommen zu lassen und die Feuchtigkeit in den Griff zu bekommen. Vor das vordere rechte Fenster kam eine Schutzverglasung. Für die Überprüfung der Glocken und der Uhr wurde für einen sicheren Aufstieg eine Wendeltreppe eingebaut. Danach begann der Bau des neuen Windfangs. Durch die Glasscheiben ist nun auch bei geschlossener Kirche ein Blick auf den barocken Altar und die Ikonen möglich. Der Boden der Kirche war wegen des Einbaus einer Fußbodenheizung angehoben worden. Dieser Zustand blieb, aber die störende Stufe im Eingangsbereich wurde beseitigt.“

Pfarrer Knechten erzählt auch von den orthodoxen Gottesdiensten, dem beeindruckenden Chorgesang, der besonderen Stimmung. „Ein außergewöhnliches Erlebnis. Kommen Sie doch einfach mal zu uns!“ Die russisch-orthodoxe Gemeinde feiert an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat um 10 Uhr in der Schlosskirche einen Gottesdienst.

Interessierte Gäste des Plattdeutschen Sprach- und Heimatvereins Datteln lauschen den Ausführungen des Pfarrers der russisch-orthodoxen Gemeinde in Horneburg.