
Altes Ritual, starke Botschaft: Das Symbol der Fußwaschung
Am Gründonnerstag feierten die Heimatvereine Datteln und Waltrop ihre traditionelle ökonomische Andacht in der Meckinghovener Versöhnungskirche. Dieser Tag markiert den Beginn der drei „heiligen Tage“, an denen Christinnen und Christen an das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu erinnern.
In seiner plattdeutschen Predigt nahm Pfarrer Hans Overkämping den Gedanken der Lesung auf: Am Vorabend seines Kreuzestodes wusch Jesus Christus während des letzten Abendmahls seinen Jüngern die Füße und trocknete sie mit dem Tuch, das ihn umgürtete. Füße zu waschen, war in der Antike nichts Ungewöhnliches. Weil die Menschen meist mit Sandalen über staubige Wege liefen, gehörte eine Fußwaschung zur Körperpflege – so selbstverständlich wie heute das Duschen oder Zähneputzen.
Bei dieser Fußwaschung, von der uns der Evangelist Johannes erzählt, handelt es sich um ein symbolträchtiges Geschehen, eine tiefe Geste der Zuwendung, die auch als „Liebestat des Herrn“ bezeichnet wird. Durch dieses Beispiel wollte Jesus den Jüngern zeigen, dass sie untereinander zum Dienen bereit sein müssen. Das Symbol der Fußwaschung sollte aber nicht nur die Jünger damals, sondern soll auch heute alle Menschen zur gegenseitigen dienenden Liebe mahnen. Dienende Liebe heißt heute vor allem, Nähe zu schaffen, dem Nächsten, dem Nachbarn, dem Fremden zuzuhören, seine Sorgen zu erkennen und ihm dann hilfreich beizustehen. Diese Haltung der Demut und Bereitschaft, für andere da zu sein, ist heute aktueller denn je.
Am Ende der Andacht wurde am Ausgang für die Abteilung für Kinderschutz an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik gesammelt. Unser Dank gilt allen großzügigen Spenderinnen und Spendern.